Als Musiker galt er als ein wildes Energie-Bündel, als ein Hunderttausend-Volt-Dirigent, so zumindest hatte ihn der Musikkritiker Joachim Kaiser charakterisiert. Ozawas langjährige Tätigkeit etwa beim Boston Symphony Orchestra steht für diese orchestrale Brillanz.
Ozawa war aber auch ein sehr bescheidener Star, seine japanische Freundlichkeit seinen MitmusikerInnen gegenüber sprach für sich. Und er war auch ein Dirigent, der nicht nur den wohldosierten Effekt beherrschte, sondern eben auch das Handwerk hatte, dies aus einem Spitzenorchester herauszuholen.
Zu hören ist hier der Mitschnitt eines Gastdirigats in München aus dem Jahr 1990 mit zwei Werken, die wie geschaffen für die Kunst des Seiji Ozawa sind.
Ludwig van Beethoven: Sinfonie Nr. 5 c-Moll op. 67
Richard Strauss: Ein Heldenleben op. 40
Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
Seiji Ozawa, Leitung
Konzert vom 18. Januar 1990, Herkulessaal der Residenz, München
Das Konzert steht bis 30 Tage nach Sendetermin zum Nachhören zur Verfügung.