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Film & Serien «Silkwood»: Beherzter Kampf gegen Strahlengefahr

Das Drama «Silkwood» erzählt die wahre Geschichte einer Frau, die bei ihrer Arbeit gravierenden Gesundheitsrisiken ausgesetzt ist und sich dagegen auflehnt. Für den Regisseur Mike Nichols und die Darstellerinnen Meryl Streep und Cher gab es dafür Oscar-Nominationen.

1974: Karen Silkwood (Meryl Streep) arbeitet mit ihren Freunden Drew (Kurt Russell) und Dolly (Cher) in einer Plutoniumfabrik in Oklahoma. Ihr Job besteht darin, ein Granulat aus Plutonium und Uranoxid zu mischen, aus dem dann Brennstäbe hergestellt werden. Die Arbeiter sind täglich dem Risiko einer Verstrahlung ausgesetzt.

«Silkwood» (1983)

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Legende: 20th Century Fox

Regie: Mike Nicols

Darsteller: Meryl Streep, Kurt Russell, Cher

Auf SRF zwei: 28. August, 23.40 Uhr

Trailer

Zu hohe Strahlendosis

Ermüdende Doppelschichten und Zeitdruck wegen einer verspäteten Lieferung machen die Arbeit nicht sicherer. Eines Tages, als Karen nach getaner Arbeit ihre Hände zur Kontrolle an den Geigerzähler hält, geht der Alarm los und sie muss sich wegen zu hoher Strahlendosis einer schmerzhaften Dekontamination unterziehen. Das heisst, sie wird mit einer Bürste so hart geschrubbt, bis die Haut wund ist.

Dieses einschneidende Erlebnis und ein weiterer Skandal sensibilisieren Karen auf die fahrlässigen Zustände in der Firma und sie beginnt, sich aktiv in der Gewerkschaft einzusetzen. Bislang haben die Arbeitgeber Strahlung mit den Auswirkungen eines Sonnenbrands heruntergespielt und die ganze Verantwortung auf die Arbeiter abgewälzt. Denn solange diese achtsam mit den Materialien umgehen, nähme ja niemand Schaden.

«Ihr seid die Kanarienvögel»

Das Perfide an der Sache ist, dass sich die Arbeiter einer unmerklichen Gefahr aussetzen, bei der bereits kleinste Mengen des radioaktiven Materials irreparable Schäden verursachen kann. An einer Gewerkschaftsversammlung bedient sich der Vorsitzende eines anschaulichen, morbiden Vergleichs aus der industriellen Vergangenheit. «Es wurde früher nur Kohle gefördert, indem man Kanarienvögel in den Stollen setzte. Und fiel ein Vogel von der Stange, sickerte irgendwo Gas durch. Jetzt gibt es einen neuen Industriezweig und ihr seid die Kanarienvögel. Ärgerlich dabei ist nur, dass ihr nicht gleich tot umkippt.»

«Silkwood» basiert auf realen Ereignissen. Die Geschichte erzählt nicht nur eindringlich vom Risiko einer möglichen Strahlenbelastung, sondern von einer couragierten Arbeiterin, die zur «Whistleblowerin» avanciert und sich dadurch mächtige Feinde schafft. Dies wurde Karen Silkwood am 12. November 1974 zum Verhängnis, als sie unter bis heute nicht restlos geklärten Umständen ums Leben kam.

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