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Big Dada Dada erobert die Welt – in 140 Zeichen

Simultangedichte gab es nicht nur bei den Dadaisten: Die Webdok «Dada-Data» findet dafür eine Übersetzung ins Heute – die «Tweet-Poesie». Neue Texte, die auch die Botschaft von Dada gleichzeitig in die Welt tragen. Ein Interview mit den Autoren von «Dada-Data».

«Dada-Data»

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Hier geht es direkt zur Webdokumentation «Dada-Data».

«Dada-Data» ist eine Produktion der SRG zusammen mit ARTE, DOCMINE, der Kulturstiftung Pro Helvetia und weiteren Partnern.

Seit dem 5. Februar gehen Woche für Woche auf Dada-Data neue Hacktions online: Einladungen an die User aktiv zu werden. Der Geist Dadas und seine Verknüpfung mit der Gegenwart steht dabei immer im Vordergrund. Am 26. Februar startet die Hacktion «Dada-Tweet-Poesie» – ein weltweites Simultangedicht der User via Twitter.

Was muss ich tun, damit auch mein Beitrag Teil der «Tweet-Poesie» wird?

David Dufresne: Du gehst auf Twitter, tweetest etwas mit dem Hashtag #dadadata und schon wird Dein Tweet von einer synthetischen Stimme in der Webdok «Dada-Data» vorgelesen.

Falls es jede Minute einen neuen Tweet geben sollte, dann wird der alte immer vom neuen verdrängt. So entsteht ein Simultangedicht ohne räumliche und örtliche Grenzen. Eine Dada-Performance von Usern. Und jeder kann dabei sein – sei es als Tweet-Poet oder als Zuhörer.

Die Autoren

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Anita Hugi

Die Übersetzerin und Journalistin ist seit 2005 verantwortliche Redaktorin und Autorin der SRF-Dokumentarfilmsendung «Sternstunde Kunst».

David Dufresne

Der Autor und Regisseur interaktiver Projekte («Fort McMoney», «Prison Valley») arbeitet seit 2014 auch als Gastforscher am Open Documentary Lab des MIT in Cambridge, Massachusetts.

«Tweet-Poesie» gibt den Teilnehmenden einen Raum, den es sonst nicht gibt. Denn oft tweeten die Menschen, und fast niemand liest es wirklich. Das kann einsam sein.

Anita Hugi: Ausserdem kann man mit der Maus eine kleine Hand steuern, mit der man den Bildschirm verändern kann. So kann man in den virtuellen Raum der «Tweet-Poesie» eingreifen. Dazu wird in dieser Hacktion ein Text über Dada im Jahr 1916 einem Text über Dada heute gegenübergestellt. Die beiden Perspektiven sollen den Anreiz schaffen, weiter zu denken, wenn man mag.

Was ist das Ziel dieser Hacktion?

David Dufresne: Wir wollen eine Debatte anreissen: Wenn man tweetet wird man Teil von «Dada-Data», aber zur gleichen Zeit spricht man über Dada zu seinen Followern auf Twitter. Darum geht’s. Wir sind kein Museum, es geht nicht in erster Linie darum, wie viele Leute die Webdok «Dada-Data» besuchen. Wir möchten, dass sich «Dada-Data» über die Welt verbreitet.

Die Dadas haben ihre Botschaft auch von Zürich aus in die Welt getragen.

David Dufresne: Wir nutzen Twitter, so wie ein Dada-Poet eine Zeitung benutzte und sie zerschnitt, um Poesie zu schaffen. Das ist dasselbe. Wir nehmen nur keine Zeitung, sondern Twitter. Das wichtigste ist, dass wir über Dada sprechen, nicht nur auf «Dada-Data», sondern überall.

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