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Netzwelt Besser Schreiben dank künstlicher Intelligenz?

Mails schreiben gehört meist zum Alltag. Genauso wie verschlampte Termine, Missverständnisse und fehlende Antworten. Google, Microsoft und auch kleinere Startups arbeiten aus diesem Grund daran, Algorithmen zu entwickeln, die uns beim Schreiben helfen sollen – mit Hilfe von künstlicher Intelligenz.

Worum geht's?

Die Grossen und die Kleinen der IT-Branche rüsten zur Zeit auf im Bereich künstliche Intelligenz (KI): Google baut ein neues KI-Forschungszentrum in Zürich, Microsoft kauft einen Terminplanungsdienst, der auf KI basiert, und Apple widmet sich den lernenden Maschinen.

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Wir sprechen über aktuelle Geschichten und Debatten im Internet. Von Montag bis Donnerstag um 17.40 Uhr in der Rubrik «Screenshot» bei Radio SRF 2 Kultur.

Aber auch im Bereich des Schreibens hört die Entwicklung nicht auf: ein Beispiel ist die Mailoptimierung.

Täglich werden unzählige Mails geschrieben. Das Beantworten kann mühsam sein – vor allem wenn man erst einmal überlegen muss: Was will der Sender eigentlich genau von mir? Ein Algorithmus soll helfen, verständlicher zu schreiben.

Warum ist's interessant?

Der Algorithmus der Firma Boomerang soll aufgrund von einfachen Parametern entscheiden, ob eine Mail so geschrieben ist, dass der Empfänger auch antwortet. Analysiert werden beispielsweise die Länge des Mails, die Anzahl der Worte, die Anzahl der Fragen, aber auch ob der angeschlagene Ton freundlich ist oder doch zu harsch.

Im nächsten Schritt gibt die Software konkrete Hilfestellungen, wie man die Mail verbessern könne.

Gedacht ist das als kleiner Helfer im Büro. Kritiker hingegen befürchten den Untergang des persönlichen Stils und eine daraus resultierende Gleichschaltung.

Das ist nicht ganz unberechtigt, denn individuelle Zwischentöne, rhetorische Fragen oder auch Ironie kann so ein Tool (noch) nicht einordnen.

Auch künstlerische Formen wie Gedichte, beherrschen Algorithmen nicht einwandfrei. Wie nah sie jedoch einem menschlichen Gedicht kommen können, ist verblüffend.

Interessant ist der Aspekt, wie diese Tools lernen. Ein Stichwort in dem Bereich ist das «deep learning». Damit die Gesichtserkennung von Google beispielsweise Katzen erkennen kann, musste das Programm Millionen Bilder mit und ohne Katzen scannen. Der Algorithmus von Boomerang hingegen musste Filmkritiken lesen, um zu lernen was positive Texte sind und was negative.

KI soll dabei helfen verständlichere Mails zu schreiben (Wired, 23.8.2016)

Wie Google in Zürich Computern das Denken beibringt (NZZ am Sonntag, 17.8.2016)

Quiz: Ist das Gedicht von einem Menschen oder nicht? (botpoet)

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