Worum geht’s?
Zwei Erfindungen haben die Kriegsführung bisher radikal verändert: das Schiesspulver und die Atombombe. Künstliche Intelligenzen und autonome Waffensysteme könnten nun die dritte Revolution der Kriegsführung einläuten.
Das zumindest befürchten der Tesla-CEO Elon Musk und 115 internationale Expertinnen und Experten aus dem Bereich der Künstlichen Intelligenz. In einem offenen Brief wenden sie sich an die Vereinten Nationen.
Im Brief warnen sie, dass autonome Waffen verheerende Auswirkungen auf die Kriegsführung haben werden. Nicht nur auf Zivilisten in einzelnen Konfliktgebieten, sondern weltweit.
Sie fordern, dass die UN «einen Weg findet, um uns vor den Gefahren autonomer Waffen zu beschützen» und ein Wettrüsten mit autonomen Systemen zu vermeiden.
Kurz: Die UN soll den Einsatz von selbständigen Killer-Robotern verbieten. Denn wenn diese Büchse der Pandora erst einmal geöffnet sei, sei sie kaum mehr verschliessbar.
Darum ist’s interessant
Seit es Science-Fiction gibt, warnen uns Autorinnen und Autoren mit düsteren Szenarien vor Killer-Robotern. Langsam holt die Realität die Fiktion ein. Weltweit wird an der Entwicklung solcher autonomer Waffensysteme gearbeitet.
Elon Musk hat schon mehrmals nachdrücklich vor den Gefahren bei Künstlichen Intelligenzen gewarnt – sie sogar schon mit herbeigerufenen Dämonen verglichen. Er erklärte, er investiere in die KI-Forschung nicht aus finanziellem Interesse, sondern um auf dem Laufenden zu bleiben.
Weniger dramatisch, aber genauso überzeugt, äussert sich der Verfasser des offenen Briefs, Professor Toby Walsh von der Universität in Sydney. Er will KI nicht verteufeln.
In der Pressemitteilung setzt er KI mit anderen Technologien gleich: «Jede Technologie kann für Gutes oder Schlechtes eingesetzt werden. KI ist da genau gleich.»
Ihm geht es vor allem darum, dass autonome Waffensysteme im Krieg verboten werden. Diese hätten das Potenzial, massiven Schaden anzurichten und die Welt zu destabilisieren.