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Project Owl Google verschärft den Kampf gegen Fake News

Google will noch gezielter gegen «minderwertigen Content» vorgehen. Um Fake News und Hassbotschaften zu verhindern, trainieren neu Testpersonen die Algorithmen.

Worum geht's?

Wenn wir bei Google eine Frage eintippen, bestimmen Algorithmen, was uns als Antwort vorschlagen wird. Zuoberst werden jene Beiträge angezeigt, die diese Algorithmen für besonders relevant halten. Etwa weil die Seiten viele Klicks erhalten, neue Inhalte oder häufig kombinierte Begriffe enthalten.

Doch was, wenn dadurch Falschmeldungen, Hassbotschaften oder Verschwörungstheorien in den obersten Resultaten landen? Um dieses Problem zu lösen, setzt Google verstärkt auf die menschliche Vernunft: «Project Owl» heisst die neue Initiative, die der Suchmaschinen-Anbieter in seinem Blog vorgestellt hat.

So stellt sich Google die Arbeit seiner Testpersonen vor.
Legende: So stellt sich Google die Arbeit seiner Testpersonen vor. Screenshot/Google

Testpersonen sollen die Algorithmen dafür trainieren, minderwertige Inhalte zu erkennen und herabzustufen, indem sie deren Suchresultate bewerten. Dafür hat das Unternehmen einen Leitfaden mit konkreten Beispielen veröffentlicht, die Seiten bei der Suche lieber ganz nach unten rutschen sollten.

Google verbessert seine Suchanfragen.
Legende: So sieht's aus: Google-Nutzer können mit wenigen Klicks ein Feedback zum Suchresultat geben. Screenshot/Google

Neu gibt es bei Google zudem auch einen Feedback-Knopf unter dem obersten Suchresultat. Mit dem Knopf kann jeder melden, wenn die vorgeschlagene Informationen anstössig oder falsch erscheinen.

Ausserdem will Google beim automatischen Ergänzen von Suchbegriffen in Zukunft hetzerische oder sexistische Vorschläge unterdrücken.

Screenshot

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Wir sprechen über aktuelle Geschichten und Debatten im Internet. Von Montag bis Donnerstag um 17.40 Uhr in der Rubrik «Screenshot» bei Radio SRF 2 Kultur.

Warum ist's interessant?

Google reagiert auf Fälle, die für Aufsehen sorgten: So verwies Google im letzten Dezember auf die Frage «Did the Holocaust happen?» zuoberst auf ein Portal US-amerikanischen Neonazis. Es gibt auch immer wieder Spamseiten, die das Bewertungssystem von Google auszutricksen versuchen.

Vor allem aber dürfte es Google darum gehen, den Einfluss von Fake News einzudämmen. Google ist nicht alleine in diesem Bestreben: Auch Facebook sucht hier nach Lösungen.

Wie viel die Internetanbieter daran ändern können, ist umstritten: Die Medienwissenschaftlerin Danah Boyd schrieb kürzlich: Es sei zwar löblich, dass Unternehmen sich gegen Falschmeldungen im Netz engagierten. Doch um die Wurzeln des Problems anzugehen, brauche es die Politik.

Sendung: Radio SRF 2 Kultur, Screenshot, 26.04.2017, 17:40 Uhr

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