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Meteo-Stories Das Wetter im Mai: Sieht so Wonne aus?

Der Mai wird immer wieder als Wonnemonat gepriesen. Ein Monat mit viel zu viel Regen, mit Hochwasser und in der Deutschschweiz mit einem massiven Sonnenscheindefizit kann sich aber kaum Wonnemonat rühmen. Nur bei den Temperaturen hielt der Mai was er versprach, war es doch 1,5 bis 2,5 Grad zu warm.

Nach den heftigen Niederschlägen von anfangs Monat war die Uferpromenade in Lüscherz auch noch am 6. Mai unter Wasser.
Legende: Land unter Nach den heftigen Niederschlägen von anfangs Monat war die Uferpromenade in Lüscherz auch noch am 6. Mai unter Wasser. Anita Aerni

Im Mai 2015 war vor allem der grosse Regen das Thema. Vom 1. Mai bis zum 3. Mai goss es vor allem im Westen zum Teil wie aus Kübeln. Im südwestlichen Wallis, auf dem Waadtländer Jura, aber stellenweise auch am Jurasüdfuss gab es mehr als 100 Millimeter Regen innerhalb von 24 Stunden. Über drei Tage fielen stellenweise mehr als 200 Millimeter, so in Morgins, in Champéry und in Emosson. Der 210 Millimeter 3-Tages-Niederschlag in Morgins bedeuteten Rekord für die Station, die bereits mehr als 50 Jahre in Betrieb ist. An der Messstation Wynau im Oberaargau fiel allein am 1. Mai so viel Niederschlag wie sonst in einem durchschnittlichen Mai. Über den ganzen Monat gesehen gab es in Bad Ragaz (SG), in Visp (VS) und auf dem Corvatsch mehr als doppelt so viel Niederschlag wie im Schnitt der klimatologisch relevanten Periode der Jahre 1961 bis 1990. In Sitten war es sogar genau ein Faktor 3.

Wie hier in Boll dominierten in der Deutschschweiz die Wolken das Geschehen am Himmel. In diesem Fall waren es sogenannte Mammatus-Wolken.
Legende: Grau war Trumpf Wie hier in Boll dominierten in der Deutschschweiz die Wolken das Geschehen am Himmel. Peter Beutler

Graue Deutschschweiz

In weiten Teilen der Deutschschweiz, besonders aber in der Ostschweiz, hielt sich die Sonne vornehm zurück. Besonders trist war es auf dem Säntis. Dort gab es nur rund 60 Prozent des üblichen Sonnenscheins, aber auch an den übrigen Orten in der Zentral- und Ostschweiz war definitiv grau die Modefarbe des Monats. Sonnenstube der Schweiz war die Genferseeregion. In Nyon gab es mehr als 210 Stunden sonniges Wetter, aber auch sonst war es in der Romandie und im Rhonetal am sonnigsten.

Am 20. Mai schneite es in Scuol in dicken Flocken.
Legende: Rückkehr des Winters Am 20. Mai schneite es in Scuol in dicken Flocken. Hans Koller

Trotz allem zu warm

Obwohl es anfangs Monat wie aus Kübeln goss, und obwohl es am Tag der Kalten Sophie (15. Mai) bis auf 550 Meter herunter schneite, war der Mai deutlich zu mild. Im Mittelland lag die Durchschnittstemperatur gut 1,5 Grad über dem langjährigen Durchschnitt. Im Süden war es sogar fast 2,5 Grad wärmer als sonst. Die vielen Wolken hatten durchaus auch einen positiven Aspekt verhinderten sie doch die nächtliche Auskühlung. Was klare Nächte ausmachen können, war vor allem im Pruntruter Zipfel, der Ajoie, zu spüren. Vom 18. bis 24. Mai gab es jede Nacht Bodenfrost. Am 22. Mai sank die Temperatur 5 Zentimeter über Grund auf einen Wert von -4,6 Grad. Damit war die Geschichte aber nicht ausgestanden, am 27. und 28. Mai wurde in Fahy erneut Bodenfrost registriert. Mitte Monat gab es mit Südwestwind auch die erste Hitzephase des Jahres. Am 13. Mai wurde in Sitten mit 30,7 Grad der bisher höchste offizielle Wert des Jahres gemessen. Zahlreiche Stationen in privaten Messnetzen verzeichneten aber schon am 12. Mai den ersten Hitzetag, dies vor allem in der Nordwestschweiz.

Am 28. Mai bekamen wir schon einen Vorgeschmack auf den kommenden Sommer. Viel Sonnenschein über dem Thunersee.
Legende: Ein Hauch Sommer Am 28. Mai bekamen wir schon einen Vorgeschmack auf den kommenden Sommer. Viel Sonnenschein über dem Thunersee. Luciano Moraschinelli

Kommt jetzt der Sommer?

2006 und 2013 war der Mai ähnlich bescheiden wie in diesem Jahr, und besonders 2013 auch deutlich kühler. Danach änderte sich das Wetter und der Hochsommer war sonnig und heiss. Auch für Mitte der kommenden Woche gibt es Wettermodelle, die uns ein Sommerhoch versprechen, notabene zu einem ähnlichen Zeitpunkt wie im letzten Jahr. Damals wurde am 9. Juni mit 36,2 Grad in Sitten, der absolute Jahreshöchstwert des Jahres registriert. Noch sind die Modelle für die ersten Junitage aber mit grosser Vorsicht zu geniessen.

Auch am 9. Mai gingen in der Zentralschweiz wieder Schauer nieder.
Legende: Immer wieder Schauer Auch am 9. Mai gingen in der Zentralschweiz wieder Schauer nieder. Daniela Kiser

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