Von einer Tropennacht spricht man, wenn die Temperatur während der ganzen Nacht über der 20-Grad-Marke bleibt. Im langjährigen Mittel (1981 bis 2010) gibt es laut Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie im Flachland der Alpennordseite zwischen keiner und einer Tropennacht pro Sommer.
In Basel mehr Tropennächte als im Hitzesommer 2003
Im Sommer 2015 waren nicht nur die Höchsttemperaturen aussergewöhnlich, sondern auch die warmen Nächte. Bei der Wetterstation Basel-Binningen blieb die Temperatur während 8 Nächten über 20 Grad. Vom 3. auf den 4. Juli wurde eine Tiefsttemperatur von 22,3 Grad registriert. Dies ist für diesen Standort die wärmste Nacht seit Messbeginn.
Anzahl Tropennächte
Ort | Mittel 1981 bis 2010 | Sommer 2015 | Sommer 2003 |
---|---|---|---|
Basel-Binningen | 1 | 8 | 5 |
St. Gallen | 1 | 9 | 10 |
Lugano | 11 | 28 | 43 |
In Lugano 28 Tropennächte
Auf der Alpensüdseite gibt es generell mehr Tropennächte als im Norden, das langjährige Mittel liegt in Lugano bei 11 Tropennächten. In diesem Sommer wurde dieser Wert mit 28 deutlich übertoffen. Die 43 Tropennächte vom Sommer 2003 blieben aber unerreicht.
Tropennächte in St. Gallen?
In der Stadt St. Gallen wird es auf einer Höhe von 667 m ü.M. (Marktplatz) tagsüber spürbar weniger warm als im Mittelland oder in Basel. In den Nächten ist es aber oft genau umgekehrt: Die schwerere Kaltluft sammelt sich in Mulden und Tälern, in leicht erhöhten Lagen und auf Hügeln bleibt es wärmer. Die offizielle Wetterstation von St. Gallen steht nicht unten im Stadtzentrum, sondern rund 100 Meter weiter oben am Hang auf 775 m ü.M. im Stadtteil Notktersegg. Dort ist dieser Einfluss noch ausgeprägter, so lassen sich auch die 9 Tropennächte in diesem Sommer erklären.