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Midterm Elections 2014 Kampf um den Senat: Hier entscheidet sich das Rennen

Zu gewinnen gibt es im Kampf um den US-Senat für die Demokraten nicht sehr viel. Zu verlieren umso mehr. Am Ende kommt es auf einige wenige Staaten an.

Eine Fehlermarge? Gibt es eigentlich nicht für die Demokraten. Verlieren sie im Senat sechs Sitze, ist die Mehrheit weg. Und das wäre dramatisch für den Präsidenten. Das Repräsentantenhaus hat er bereits vor vier Jahren an die Republikaner verloren.

Mit dem Senat wäre auch die letzte demokratische Bastion im Kongress weg. «Es spielt eine grosse Rolle, wer im Senat die Themen setzen kann», warnt Dan Pfeiffer, einer der Berater Obamas. Die Republikaner wären dann noch viel mehr als heute in der Lage, die Pläne des Präsidenten zu durchkreuzen. Grosse Reformen – die schon heute fast unmöglich geworden sind – wären dann völlig illusorisch.

36 der 100 Senatoren werden am 4. November wiedergewählt. 21 Sitze haben die Demokraten zu verteidigen.

Etwa die Hälfte davon gilt als nicht gefährdet. In den anderen entscheidet sich, wer im Senat das Sagen hat. Eine Übersicht:

Demokratische Sitze, die mit einiger Wahrscheinlichkeit fallen

  • Praktisch als sicher verloren gilt der Sitz in Montana. Auch in West Virginia haben die Republikaner klare Vorteile.
  • Das engste Rennen dürfte es in South Dakota geben.
  • Gemein ist den drei Staaten eines: Die demokratischen Amtsinhaber treten dort nicht mehr an. Nicht in jedem Fall freiwillig. So musste beispielsweise John Walsh in Montana seine Pläne wegen einer Plagiatsaffäre begraben.

Demokratische Sitze, die stark umkämpft sind

  • In Arkansas boten die Demokraten sogar den ehemaligen Gouverneur und Ex-Präsidenten Bill Clinton als Wahlhelfer auf. Der Republikaner Tom Cotton setzt den demokratischen Amtsinhaber Mark Pryor gewaltig unter Druck. Pryors Problem heisst Barack Obama. Die Politik des Präsidenten ist in Arkansas extrem unpopulär. Nur gerade etwas mehr als 30 Prozent, deutlich weniger als im nationalen Schnitt, sind mit seiner Arbeit zufrieden, wie unlängst Zahlen des den Demokraten nahe stehenden Meinungsforschungsinstitutes «Public Policy Polling» zeigten.
  • Auch in Louisiana sind die Demokraten unter Druck. Senatorin Mary Landrieu sitzt seit 1997 für den Bundesstaat im Senat. Zwar dürfte Landrieu mehr Stimmen holen als ihre Gegenspieler. Die Wiederwahl schafft sie jedoch nur direkt, wenn sie mehr als 50 Prozent der Stimmen bekommt. Sonst kommt es im Dezember zu einer Stichwahl (eine Regel, die übrigens auch in Georgia gilt).
  • Die Devise des demokratischen Senators von Alaska, Mark Begich, lautet: Nur nicht über Obama und die Politik in Washington sprechen! Mit gutem Grund: Der Staat hat seit 1968 bei jeder Präsidentenwahl republikanisch gewählt. Mit Obamas Agenda kann man da nichts gewinnen, aber viel verlieren. Das weiss auch Begichs Herausforderer Dan Sullivan: Er versucht, Begich und Obama möglichst oft in einem Atemzug zu nennen.
  • In Iowa tritt der demokratische Amtsinhaber Tom Harkin nicht mehr an. Der Staat erlebt eines der engsten Rennen im Kampf um den Senat. So eng, dass sogar First Lady Michelle Obama persönlich anreiste, um den demokratischen Kandidaten Bruce Bradley zu unterstützen. Gegen Bradley tritt auf republikanischer Seite Joni Ernst an.
  • Colorado ist einer der Staaten, die auf dem Wahlkampf-Programm von Ex-Aussenministerin Hillary Clinton stehen (neben Iowa, New Hampshire, North Carolina, Georgia und Kentucky). Der demokratische Amtsinhaber Mark Udall verteidigt seinen Sitz hier gegen den Republikaner Cory Gardner. Eine Notiz am Rande: Einen geplanten Auftritt mit Präsident Barack Obama im Juli sagte Udall in letzter Minute ab – aus Furcht, Obama könnte ihn wertvolle Stimmen kosten.
  • Distanz zu Präsident Obama und Washington: Das ist auch die Taktik von Kay Hagan in North Carolina. Sie tritt erneut für die Demokraten an. Ihr demokratischer Herausforderer ist Thom Tillis. Die Meinungsforscher beurteilen ihre Chancen mittlerweile als recht gut, die Wiederwahl zu schaffen.
  • In New Hampshire zeichnet sich derzeit wieder ein engeres Rennen ab als gedacht. Besser sieht es für die Demokraten in Michigan aus – ihr Sitz ist zwar noch nicht ganz in trockenen Tüchern. Die Chancen stehen nach derzeitigem Stand aber nicht schlecht.

Republikanische Sitze, die stark umkämpft sind

  • Auf Seite der Republikaner stehen 15 Senatoren zur Wiederwahl. Im Vergleich mit den Demokraten müssen sich die republikanischen Wahlkampf-Strategen weit weniger Gedanken machen. Ganz sorgenfrei sind aber auch sie nicht.
  • Einen Strich durch die Rechnung machen könnten den Republikanern Verluste in Georgia, Kansas und Kentucky. Das sind die einzigen Staaten, wo den Demokraten Chancen eingeräumt werden, einen republikanischen Sitz zu ergattern.

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