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Das Revival der Hochhäuser
Aus 10 vor 10 vom 08.01.2014.
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Hochhäuser Neues Hochhaus-Fieber in der Schweiz

In Schweizer Städten wird derzeit in den Himmel gebaut. Das Land erlebt nach den 1960er-Jahren einen zweiten Hochhaus-Boom – allerdings unter anderen Vorzeichen: Damals wurde mit den Wohntürmen billiger Wohnraum geschafft. Heute baut man Luxus-Appartements.

Nirgendwo ist der Trend so sichtbar wie im Quartier Zürich-West: Hier entstanden innert kurzer Zeit vier Hochhäuser mit hunderten Wohnungen. Noch im Bau ist das Zölly-Hochhaus. Direkt neben der Hardbrücke entstehen hier Wohnungen mit überdurchschnittlichen Standards für eine anspruchsvolle Käuferschaft.

Fotomontage mit Zölly Tower
Legende: Der Zölly Tower steht für eine neue Art des urbanen Wohnens. Zentrumsnah heisst das Stichwort. pd

Das Hochhaus ist zwar noch im Rohbau, dennoch sind die meisten Wohnungen bereits verkauft – und zwar für stolze Summen: Bereits das Einzelzimmer-Atelier kostet eine halbe Million, danach geht es Stockwerk für Stockwerk in die Höhe. Wohnen im Zölly-Hochhaus ist nichts fürs kleine Portemonnaie.

Im Zentrum statt am Stadtrand

Nie habe es in der Schweiz mehr Hochhaus-Projekte gegeben als jetzt, sagt Andreas Janser, der am Museum für Gestaltung eine Hochhaus-Ausstellung kuratiert hat. «Heute schätzt man es wieder, in der Stadt zu wohnen. Zugleich ist Boden verfügbar, weil die Industrie aus den Städten gezogen ist.»

Moderne Hochhäuser entstehen in Zentrumsnähe, das unterscheidet sie von den Wohntürmen der1960er-Jahre. Damals baute man an peripherer Lage günstige Mietwohnungen im sozialen Wohnungsbau. Schweizer Familien zogen rasch wieder weg, nur Alte und Ausländer blieben. Die Hochhaus-Siedlungen zeigten rasch Anzeichen der Verslumung.

Einsam im Hochhaus

Das hat auch Pietro Corno, der seit 38 Jahren im höchsten Turm der Zürcher Hardau wohnt, erlebt. Er kämpft persönlich gegen die Anonymität im Wohnturm: So legt er der hochbetagten Nachbarin jeden Tag ein Kreuzworträtsel in den Briefkasten. Wenn sie es bis am Abend geholt hat, weiss er, dass alles in Ordnung ist.

«Es ist schon mal einer hier gestorben und man hat es erst nach einer Woche gemerkt, als es zu riechen begann», erzählt er. Von der Aussicht schwärmt er aber heute noch. Auf die neuen Hochhäuser in Zürich-West hat er direkte Sicht. Der grossen Mehrheit, die eine günstige Wohnung suchen, brächten diese Luxus-Bauten nichts, meint Corno. Aber die Stadt müsse halt wachsen – wenn nicht in die Breite, dann eben in die Höhe.

Und in die Höhe geht es. 40 Jahre nach dem ersten Schweizer Hochhaus-Boom wird wieder in die Vertikale gebaut. Mehrere Bauten von über 100 Metern sind derzeit in Planung. Die neuen Hochhäuser werden das Bild der Schweizer Städte nachhaltig verändern.

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