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Solothurner Wahlen 2017 Solothurner Patrons drängen zurück in die Politik

Zu den Glanzzeiten der Solothurner Wirtschaft waren Firmen-Patrons im Parlament gang und gäbe. Nun wollen mit Josef Maushart (Fraisa) und Simon Michel (Ypsomed) wieder zwei namhafte Wirtschafts-Kapitäne in die kantonale Politik.

Wirtschaftsvertreter gibt es einige im Solothurner Kantonsrat: Gewerbler, Selbstständige, KMU-Vertreter. Josef Maushart und Simon Michel sind allerdings ein anderes Kaliber. Die beiden sind Chefs grosser Unternehmen mit zusammen 1700 Mitarbeitern:

  • Josef Maushart (bald 52) ist CEO und Besitzer der Bellacher Präzisions-Werkzeugherstellerin Fraisa und Präsident des Industrieverbands Solothurn und Umgebung.
  • Simon Michel (in wenigen Tagen 40) ist Chef der international agierenden Medizinaltechnik-Firma Ypsomed mit Sitz in Burgdorf und Produktionsstätten in Solothurn und Grenchen.

Warum kandidieren die beiden für den Solothurner Kantonsrat? Sind sie unzufrieden mit dem Parlament? Maushart und Michel halten sich mit Kritik zurück. Michel sagt zu SRF: «Ich bin überzeugt, dass Parlamente Gremien von Experten sein müssen. Und ich nehme wahr, dass es heute nicht mehr so ist wie vor 50 Jahren. Es gibt eine Untervertretung von Wirtschaftsvertretern. Ich möchte das ändern.»

Mann hält kleine Geräte in den Händen und präsentiert sie.
Legende: Simon Michel kandidiert für die FDP. Keystone

Die guten alten Zeiten

Tatsächlich war es vor 50 Jahren gang und gäbe, dass Firmenpatrons im Kantons-Parlament vertreten waren. Als Firmen wie Von Roll, Atel oder die Papierfabrik Biberist blühten, war es normal, dass Fabrik-Besitzer direkt im Kantonsrat Einfluss nahmen.

In den letzten Jahren kehrten Wirtschafts-Kapitäne der Politik indes eher den Rücken. Je globaler die Wirtschaft wurde, desto unbedeutender schien das kantonale Parlament. Die wirklich wichtigen Entscheide würden sowieso nicht vom Parlament gefällt, hiess es.

Oberstes Ziel: Wirtschaftspolitik

Ist das kantonale Parlament halt doch wichtig, dass Maushart und Michel jetzt für den Kantonsrat kandidieren? «Ich habe über 10 Jahre in Verbänden gearbeitet und festgestellt, dass hervorragende Arbeit geleistet wird. Aber schlussendlich wird im Parlament abgestimmt», sagt Ypsomed-Chef Simon Michel.

Mann schaut auf zwei Bohrer
Legende: Josef Maushart kandidiert für die CVP. Keystone

Und Fraisa-Chef Josef Maushart meint: «Das Parlament ist selbstverständlich der Dreh- und Angelpunkt der Gestaltung von Rahmenbedingungen. Wir haben sehr viele Patrons, die politisch hoch interessiert sind und sich einbringen möchten. Manche können es aus zeitlichen Gründen nicht. Ich habe diese Möglichkeit, und deswegen möchte ich diese Zeit gerne dem Parlament zur Verfügung stellen.»

Natürlich wollen Maushart und Michel in erster Linie Wirtschaftspolitik machen, sich dafür einsetzen, dass die Wirtschaft wächst und den Firmen möglichst keine Hürden in den Weg gestellt werden. Die beiden arbeiten im Industrieverband Solothurn und Umgebung zusammen und haben ihre Kandidaturen abgesprochen.

Vorbild Bayern

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Alle Informationen zu den Solothurner Regierungs- und Parlamentswahlen 2017 und zu den Wahlen in den Städten finden Sie gesammelt im Dossier von SRF.

Es gibt aber auch Unterschiede zwischen den beiden Wirtschafts-Kapitänen. Simon Michel kandidiert für die FDP und ist klar wirtschafts-liberal. Josef Maushart kandidiert für die CVP, ihm ist auch der soziale Ausgleich wichtig.

Maushart verweist auf seine Heimat Bayern und die Politik der dortigen CSU: «Dass aus einer prosperierenden Wirtschaft Vorteile für ganz breite Bevölkerungsschichten entstehen, ist definitiv die Art, wie ich mir Politik vorstelle. Die Stärksten von uns müssen sich einbringen, um auch für die Schwächeren zu schauen.»

Auch Bildung ist wichtig

Josef Maushart will sich neben der Wirtschaft auch für die Bildung einsetzen: «Denn Bildungspolitik ist langfristig die wichtigste Wirtschaftspolitik».

Simon Michel will sich auf das konzentrieren, wovon er etwas verstehe: «Ich masse mir nicht an, überall mitzureden. Im Schul- und Gesundheitsbereich gibt es sicher Leute, die besser drauskommen. Aber wenn es um wirtschaftspolitische Fragen geht, dann kann ich als Experte Inputs geben, was uns Unternehmern wirklich wichtig ist.»

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