Mit der Wahl von Maya Graf (Grüne/BL) zur neuen Nationalratspräsidentin hat deren Vorgänger, der Thurgauer SVP-Nationalrat Hansjörg Walter, sein Amt vor Wochenfrist abgegeben. Der 61-Jährige war der elfte Nationalratspräsident aus dem Kanton Thurgau. Neben seinem Amt als Präsident des Nationalrats präsidierte er ausserdem von 2000 bis 2012 den Schweizerischen Bauernverband.
Doch Walter war bereits vor der Wahl zum Nationalratspräsidenten aufgefallen: 2008 wurde er von seiner Partei, der SVP, als Sprengkandidat wider Willen aufgestellt. Im dritten Wahlgang unterlag er mit nur einer Stimme – wie sich später herausstellte seiner eigenen – dem Parteikollegen Ueli Maurer. Drei Jahre später wurde Walter erneut als Bundesratskandidat gegen Eveline Widmer-Schlumpf ins Rennen geschickt. Damals gab er allerdings bereits nach dem ersten Wahlgang seinen Verzicht bekannt.
Während seiner Amtszeit als Nationalratspräsident konnte Walter gleich zwei Persönlichkeiten im Bundeshaus empfangen: Mitte Juni besuchte die burmesische Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi das Schweizer Parlament.
Ausserdem durfte Hansjörg Walter Mitte September den UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon willkommen heissen. Dieser besuchte die Schweiz anlässlich des 10-jährigen Jubiläums des UNO-Beitritts.
Neben den offiziellen Anlässen im Bundeshaus gehören auch repräsentative Aufgaben zur Arbeit eines Nationalratspräsidenten. So eröffnete Hansjörg Walter im August unter anderem auf dem Gotthardpass die Themenwelt «Sasso San Gottardo» in einer ehemaligen Festungsanlage.
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