Die neue Walliser Regierung steht. Die nächsten vier Jahre werden Oskar Freysinger (SVP), Esther Waeber-Kalbermatten (SP), Jean-Michel Cina, Jacques Melly und Maurice Tornay (alle CVP) das Wallis regieren.
Eindrücklich ist der Erfolg von Oskar Freysinger. Er erhielt fast 57‘000 Stimmen. «Walliser aus allen Sprachregionen und Gesellschaftsschichten haben mich gewählt», freut sich Freysinger. «Ich glaube, ich träume!»
Nun wird die SVP zum ersten Mal in der Regierung vertreten sein. «Ich habe Respekt vor dem Amt», sagt Freysinger. «Ich weiss noch nicht, ob ich mich im Amt als Staatsrat wohlfühlen werde.» Er traut es sich aber zu: «Ich kann mit Menschen gut umgehen.»
Auch der SP-Kandidatin, der bisherigen Staatsrätin Esther Waeber-Kalbermatten, gelang ein gutes Resultat. Sie holte mehr Stimmen als die drei Kandidaten der CVP. Wie Freysinger ist auch Waeber-Kalbermatten eine Vertreterin einer Minderheitspartei im Wallis. «Ich habe das gute Resultat nicht erwartet, das Rennen war ja sehr offen», sagt Esther Waeber-Kalbermatten.
Esther Waeber-Kalbermatten freut sich über das Resultat – und ist sich eines Frauenbonus bewusst. «Viele Stimmbürger wollten nicht, dass in der neuen Regierung keine Frau mehr vertreten ist.» Das Frauenthema hat offenbar die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger an die Urne geholt. Die Stimmbeteiligung ist mit 63,6 Prozent hoch.
CVP gefordert
Nur durchschnittliche Resultate erreichten die drei Vertreter der CVP: Jean-Michel Cina, Jacques Melly und Maurice Tornay. Schon bei den Wahlen für das Kantonsparlament mussten sie herbe Verluste hinnehmen.
Stimmen werden immer lauter, dass die CVP auf einen Regierungssitz verzichtet, spätestens in 4 Jahren bei den erneuten Kantonswahlen. Der wiedergewählte CVP-Staatsrat Jean-Michel Cina lässt sich nicht beeindrucken. «Es wäre zu früh, jetzt Schlussfolgerungen für die nächsten Wahlen in 4 Jahren zu ziehen.»