Das Zürcher Stadtspital Waid hat die höchsten Fallkosten im Kanton Zürich, die kleine Klinik Adus Medica in Dielsdorf die tiefsten. Dies geht aus dem neuesten Fallkostenvergleich hervor.
Diese Zahlen vergleichen 19 Spitäler im Kanton Zürich, die je mindestens 200 Patienten behandelt haben. Generell seien die Kosten pro Patient durchschnittlich um 1,2 Prozent leicht angestiegen, teilte die Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich am Dienstag mit.
Allerdings haben sich die Zahlen sehr unterschiedlich entwickelt und gehen weit auseinander: Einige Listenspitäler verzeichneten gegenüber dem Vorjahr sinkende oder gleich hohe Fallkosten, bei anderen Spitälern stiegen sie an.
Auf den hintersten beiden Plätzen liegen die Zürcher Stadtspitäler. Mögliche Erklärungen dafür liefert Daniel Winter von der kantonalen Gesundheitsdirektion: «Neubauten oder Personalzuwachs führen zu Mehrausgaben. Und damit zu einem schlechten Wert in dieser Statistik.»
Das Triemli-Spital hat erst kürzlich das neue Bettenhaus in Betrieb genommen, beim Waidspital treiben die vielen betagten Patientinnen und Patienten die Kosten in die Höhe.
Experte zweifelt an Aussagekraft der Studie
Wenn so viele Faktoren eine Rolle spielen und Vergleiche zwischen den Spitälern im Kanton erschweren, bleibt die Frage: Wie aussagekräftig sind denn solche Studien? Für Philippe Widmer, Gesundheitsökonom bei der Firma Polynomics, ist Skepsis angezeigt: «Die Zahlen bilden Tendenzen ab und geben durchaus Anhaltspunkte. Aber man kann aus dieser Studie sicher nicht herauslesen, welches Spital effizient arbeitet und welches nicht.»
Bis zu den Stadtratswahlen im nächsten Frühling dürften die Kosten der Spitäler Triemli und Waid dennoch ein Thema bleiben. In den letzten Wochen erntete die Gesundheitsvorsteherin Claudia Nielsen (SP) Kritik von bürgerlicher Seite, weil sie nicht rentieren.