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Abtreibungsfinanzierung Abtreibungsinitiative zurzeit chancenlos

Die Meinungen sind weitgehend gemacht: Trotz finanziellen Argumenten hat die Initiative «Abtreibung ist Privatsache» beim Stimmvolk keine Chance. Insbesondere linke, liberale und urbane Schichten lehnen das Anliegen gemäss der ersten SRG-Umfrage ab.

Bei der Initiative «Abtreibungsfinanzierung ist Privatsache» scheinen die Meinungen weitgehend gemacht. Das von religiös-konservativen Kreisen lancierte Volksbegehren wird von 58 Prozent der Befragten abgelehnt, 35 Prozent sind dafür und 7 Prozent unentschieden.

Relevant ist vorderhand ein Merkmal: die Parteibindung. Einzig in der Wählerschaft der SVP ist mit 48 Prozent Ja und 46 Prozent Nein eine knappe Zustimmung auszumachen. SP und Grüne sind mit über 80 Prozent Nein klar dagegen. Selbst bei der CVP überwiegt das Nein mit 57 Prozent zu 37 Prozent deutlich.

Leichtes Stadt/ Land-Gefälle

Auffällig ist zudem die geringe Unterstützung der Initiative in der französischen Schweiz. Nur 22 Prozent würden ein Ja in die Urne legen. Die Zustimmung fällt in der Deutschschweiz und im Tessin mit 39 Prozent gleich hoch aus. Im Tessin sind jedoch mehr Stimmende unentschlossen.

Auch die Siedlungsart hat sich bei der Umfrage als signifikant herausgestellt. Mit 67 Prozent Nein-Stimmen ist die Ablehnung in grossen Agglomerationen weit aus dezidierter als in kleineren Siedlungsgebieten.

Interessant ist bei der Vorlage, dass Männer gleich wie Frauen, aber auch ältere Stimmende gleich wie jüngere die Initiative mehrheitlich verwerfen würden. Es handelt sich also weder um eine Geschlechter-, noch um eine Generationenfrage.

Argumente der Gegner punkten

In Bezug auf die Argumente hat das Nein-Lager die Nase vorn: 68 Prozent finden, die geltende Regelung in Sachen Abtreibung habe sich bewährt. Ein wichtiger Punkt der gegnerischen Argumentation ist auch das Solidaritätsprinzip. 60 Prozent sagen, gewisse Behandlungen aus moralischen Gründen aus dem Leistungskatalog der Krankenkassen zu streichen, gefährde die Solidarität.

Das dritte Argument, die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche in der Schweiz sei tief und stabil, verunsicherte hingegen die Stimmberechtigten. 35 Prozent konnten deshalb dazu keine Angaben machen.

Wer jedoch für das Anliegen stimmen will, tut dies laut Umfrageergebnissen wohl primär aus dem einem Grund: Die Initiative verbietet Abtreibungen nicht gänzlich.

SRF 4 News, 17.00 Uhr

Eckwerte der SRG-Umfrage

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Die Umfrage wurde im Auftrag der SRG SSR vom Forschungsinstitut gfs.bern zwischen dem 23. Dezember 2013 und 03. Januar 2014 durchgeführt. Befragt wurden 1207 Personen mit Wohnsitz in der Schweiz. mehr

Stimmbeteiligung

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41 Prozent der Befragten bekundeten laut der gfs.bern-Umfrage die Absicht, an der Abstimmung teilzunehmen. Dies ist ein durchschnittlicher Wert. Bei der letzten Volksabstimmung vom 24. November lag sie bei 54 Prozent. Offen bleibt laut dem gfs.bern, in welchem Masse sich die Beteiligung mit dem fortschreitenden Abstimmungskampf erhöht.

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