Jeder fünfte Schweizer weiss noch nicht, wie er bei der Vorlage zur medizinischen Grundversorgung abstimmen soll. Die Meinungsbildung in dieser Frage ist im Vergleich zu den anderen Vorlagen vom 18. Mai also deutlich weniger weit fortgeschritten.
Dennoch scheint der Mist hier geführt zu sein. 71 Prozent sind eher oder bestimmt für die Hausarztmedizin, 10 Prozent eher oder bestimmt dagegen. Dies zeigt die zweite SRG-Umfrage von gfs.bern.
Kleine Unterschiede, grosse Zustimmung
Wie vier Wochen zuvor liegt das Ja-Lager quer durch alle Bevölkerungsschichten im Vorteil. Eine Konfliktlinie lässt sich nicht ausmachen.
Bei den soziodemografischen Merkmalen gibt es wenige feine Unterschiede. So sind beispielsweise mehr Frauen noch unentschlossen (22 Prozent) als Männer (15). Punkto Alter weiss ein Viertel der 18- bis 39-Jährigen noch nicht, wie er abstimmen wird. Bei den Älteren liegt der Anteil Unentschlossener deutlich tiefer: 16 Prozent bei den 40- bis 64-Jährigen und 18 Prozent bei den über 65-Jährigen.
Jedoch gilt für diese wie auch für weitere Kategorien wie Bildung, Einkommen oder Wohnort: Deutlich über 50 Prozent sagen Ja, höchstens rund 10 Prozent sagen Nein.
«Les jeux sont faits»
Opposition zur medizinischen Grundversorgung kommt einzig von Exponenten der SVP. Doch ihre Wählerschaft sagt mit 69 gegen 18 Prozent ebenso deutlich Ja wie Wähler der anderen Parteien.
Kurzum: Eine Nein-Kampagne ist nicht auszumachen. Die Stimmverhältnisse zeigen eine klare Annahme der Behördenvorlage. Auch die vielen Unentschlossenen können die medizinische Grundversorgung kaum mehr kippen.
SRF 4 News, 17 Uhr