Zum Inhalt springen

Header

Inhalt

Pädophilen-Initiative Pädophilenvorlage: Widerstand kam spät – zu spät?

Verurteilte Pädophile sollen nie mehr mit Kindern arbeiten dürfen. So will es eine Mehrheit der Schweizer Stimmbevölkerung. Die Befürworter sind zufrieden. Die Gegner, denen die Initiative zu weit geht, sind froh, dass zumindest eine Debatte über die Vorlage stattgefunden hat.

Die Gegner sagten es im Vorfeld immer wieder: Ab nächstem Jahr gelte so oder so ein Gesetz, welches das Anliegen erst noch besser umsetze als die Initiative. Doch den Initianten ging das Gesetz zu wenig weit. Sie wollten ein zwingendes, lebenslanges Berufsverbot für verurteilte Pädokriminelle – und so kommt es nun auch.

Titel der Initiative wie «Penalty ohne Goalie»

Glückliche Initiantin

Box aufklappen Box zuklappen
Legende: Keystone

Christine Bussat ist der Kopf hinter der Pädophilen-Initiative. Die Waadtländerin kämpft seit 13 Jahren für schärfere Gesetze zum Schutz von Kindern. «Ich freue mich sehr», sagt sie in einem Restaurant in Sion, in dem sich ihre Mitstreiter versammelt haben. «Es war wirklich eine harte Kampagne.»

Für die Initiative «Pädophile sollen nicht mehr mit Kindern arbeiten dürfen» setzte sich der Aargauer BDP-Nationalrat Bernhard Guhl ein. Er gehört nach dem Abstimmungstag zu den Gewinnern. «Es sieht so aus, als ob der gesunde Menschenverstand hier obsiegt hätte», sagt er gegenüber SRF.

Dagegen kämpfte der Ausserrhoder FDP-Nationalrat Andrea Caroni. Er ist der Verlierer – freut sich aber dennoch. Seine Begründung: «Kollege Guhl ist mit einer Initiative angetreten, der vom Titel her ungefähr 100 Prozent hätten zustimmen müssen.»

Der «knackige Titel» der Initiative sei wie ein «Penalty ohne Goalie» gewesen, so Caroni. Bei den ersten Umfragen seien noch 82 Prozent dafür gewesen. «Dass wir es jetzt geschafft haben, mit einer bescheidenen Kampagne in kurzer Zeit so viele Leute noch zum Umdenken zu bewegen, freut mich enorm.»

Die Kampagne der Gegner der Initiative habe spät angefangen – konnte den Ja-Anteil aber dennoch verkleinern. Caroni erklärt: «Es ist so, dass keine Partei den Lead haben wollte. Deshalb haben wir als Komitee ihn dann übernommen.» Immerhin habe damit noch eine Diskussion in der Bevölkerung über das Thema stattgefunden.

Audio
Befürworter der Pädophilen-Initiative: «Das mit den Jugendlieben war ein haltloses Argument»
aus Rendez-vous vom 18.05.2014. Bild: Keystone
abspielen. Laufzeit 5 Minuten 54 Sekunden.

Bei Jugendliebe Arbeitsverbot?

Zu reden gab vor allem die Verhältnismässigkeit der Vorlage. So könne eine Jugendliebe zwischen einer voll- und einer minderjährigen Person in ein lebenslanges Tätigkeitsverbot münden, hiess es von Seiten der Gegner der Initiative.

Guhl widerspricht dieser Darstellung: «Das mit den Jugendlieben war ein haltloses Argument. Es gibt keine Zahlen zu wirklichen Verurteilungen von Jugendlieben.»

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel