Thun hat ziemlich aufgeräumt mit alten und gewichtigen Polit-Geschäften und bei Vorhaben, die in der Bevölkerung viel Widerspruch produzierten, hat der amtierende Gemeinderat jeweils zu reagieren vermocht. So stehen die Alleebäume im Schadaupark noch, die Schadaugärtnerei wird nicht überbaut, das Parkhaus Schlossberg ist beschlossene Sache.
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Die Gemeindewahlen vom 30. November stehen denn auch nicht unter dem Eindruck grosser Kontroversen wie früher beim Stadionbau oder beim Verkauf des regionalen Energieunternehmens.
Kein Krach heisst nicht keine Ansprüche
Heisst allerdings nicht, dass keine Forderungen, Erwartungen und Hoffnungen auf die neuen Behörden warten.
«Mehr Mut zur Lücke» fordert zum Beispiel die Thuner Garagen-Unternehmerin Agnes Bettschen. «Bei der Kultur und deren Finanzierung muss man jetzt vorwärtsmachen. Nach dem Nein zu einer regionalen Lösung steht viel kantonales Geld auf dem Spiel», findet der ehemalige Gross- und Stadtrat Christoph Müller von der SP.
Fragen an die Kandidaten für den Gemeinderat
- Einführung der Basisstufe an allen Thuner Schulen Einführung der Basisstufe an allen Thuner Schulen
- Günstiger Wohnraum fördern Günstiger Wohnraum fördern
- Lockerung der Nachtruhezeiten Lockerung der Nachtruhezeiten
- Anforderungen bei Einbürgerungen Anforderungen bei Einbürgerungen
- Verdichtetes Bauen fördern Verdichtetes Bauen fördern
Cécile Meier, die Präsidentin des grossen Neufeld-Quartierleists, will dafür sorgen, dass die Argumente der Quartiere bei Bau- und Strassenbauprojekten auch künftig gehört werden. Raymond Blaser vom Seniorenrat erwartet von der Stadt, dass sie in der nächsten Legislatur auf klare Ansprüche der älteren Generation reagiert - in Thun ist immerhin rund ein Viertel der Bevölkerung älter als 60 Jahre.
Ortsplanungsrevision ist ein heisses Eisen
Für Raphael Lanz, mit grosser Wahrscheinlichkeit auch nach den Wahlen der Thuner Stadtpräsident, ist Thun durchaus ein wohnliches Pflaster. «Aber wir wollen ja eigentlich gar nie zufrieden sein. Vieles ist gut, aber wir können noch besser werden.»
So erwartet Raphael Lanz, dass die Ortsplanungsrevision 2015 das zentrale, prägende Geschäft der kommenden vierjährigen Amtszeit wird. «Damit sind sehr viele Lebensbereiche direkt betroffen. Wohnen, Verkehr, Arbeit. Planung geht eben alle an, auch wenn es trockene Materie ist.»