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Wahlen Bern 4 zu 1: Rot-Grün baut in Bern die Mehrheit aus

Rot-Grün hat neu 4 von 5 Sitzen der Stadtregierung. Die FDP verliert: Alexandre Schmidt ist nicht wiedergewählt worden. Alec von Graffenried führt beim Stadtpräsidium.

In den Berner Gemeinderat gewählt sind:

  • Alec von Graffenried (GFL, neu): 31'127 Stimmen
  • Franziska Teuscher (GB, bisher): 27'866 Stimmen
  • Ursula Wyss (SP, bisher): 26'160 Stimmen
  • Michael Aebersold (SP, neu): 23'351 Stimmen
  • Reto Nause (CVP, bisher): 11'033 Stimmen

Die Wiederwahl verpasst hat Alexandre Schmidt von der FDP. Er erhielt 10'066 Stimmen.

Die FDP war bei diesen Wahlen ohne Zusammenarbeit mit der SVP angetreten. Diese trat mit einer eigenen Liste an, auf der Erich Hess mit 5104 Stimmen bestplatziert ist.

Somit kann das rot-grüne Lager auch nach 24 Jahren an der Macht noch weiter zulegen. Das Bündnis kommt neu auf einen Wähleranteil von 61,8 Prozent. Bei den Wahlen vor vier Jahren betrug der Wähleranteil noch 59 Prozent. Das Mitte-Bündnis kommt 2016 auf 13,1 Prozent, die SVP auf 10,7 Prozent, die FDP auf 11,4 Prozent. Ferner konnte die SD dieses Jahr 0,4 Prozent Wähleranteile verbuchen, die Neue Berner Welle 2,6 Prozent.

Bern tickt noch linker – was bedeutet das?

Einschätzung von Thomas Pressmann
Bern ist am Wochenende noch linker geworden. Dieses Resultat ist auf den ersten Blick eindeutig. Das Rot-Grüne-Mitte-Bündnis ist so erfolgreich wie noch nie in den letzten 24 Jahren seines Bestehens – und konnte nun weiter zulegen. Die Bürgerlichen dagegen haben verloren. SVP und FDP schlossen kein Bündnis und verlieren ihren Sitz. Wie man Bündnisse pflegt, hat das rot-grüne Lager bewiesen – und die Mitte. CVP, BDP, GLP und EVP gingen erneut zusammen in die Wahlen und sicherten die Wiederwahl ihres Gemeinderates Reto Nause gegen die Übermächtige Dominanz von Rot-Grün. Alec von Graffenried (GFL) wiederum konnte vom Erfolg seines Bündnisses profitieren. Mit seinem Einzug in die Regierung rückt Bern noch weiter nach links – wie weit links, ist aber fraglich. Denn von Graffenried sieht sich gerne als Brückenbauer, der auch gerne zu den Bürgerlichen eine Brücke schlägt. Je nachdem, welche Art von Brücken er baut, ist Bern trotz vier Sitzen in rot-grüner Hand doch nicht so links, wie es auf den ersten Blick scheint.
Video
Rot-Grün triumphiert in Bern
Aus Tagesschau vom 27.11.2016.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 2 Sekunden.

Stadtpräsidium noch offen

Die Wahl für das Stadtpräsidium war separat. Hier hat niemand das absolute Mehr von 21‘279 Stimmen erreicht. Damit gibt es am 15. Januar 2017 einen zweiten Wahlgang, an dem alle gewählten Gemeinderatsmitglieder teilnehmen können. Reto Nause hat im Gespräch mit Radio SRF bereits am Sonntagabend bekanntgegeben, dass er nicht noch einmal antreten wird.

Die Rangliste vom 27. November 2016 für das Berner Stadtpräsidium:

  • Alec von Graffenried (GFL): 13'846 Stimmen
  • Ursula Wyss (SP): 12'368
  • Franziska Teuscher (GB): 6916
  • Reto Nause (CVP): 3282
  • Alexandre Schmidt (FDP): 2840
  • Erich Hess (SVP): 1421
  • Rudolf Friedli (SVP): 1065
  • Stefan Theiler (Neue Berner Welle): 519
  • Daniel Lehmann (SVP): 300

Hohe Beteiligung, langes Warten

Die Stadtberner Wahlen vermochten zu mobilisieren. Vor den Wahllokalen hatten sich lange Schlangen gebildet, Wartezeiten von 45 Minuten waren am Sonntagvormittag keine Seltenheit.

Die Stimmbeteiligung fürs Stadtpräsidium lag bei 51,7 Prozent, für den Gemeinderat bei 46,4 Prozent. Bei den letzten Wahlen 2012 waren es beim Gemeinderat nur gerade 37,2 Prozent. Aufgrund der hohen Beteiligung hat sich die Bekanntgabe der Resultate nach hinten verschoben.

«Die Wahlurnen konnten 45 Minuten später als geplant zu den Auszählungsorten gebracht werden», sagt der Leiter des Informationsdienstes, Walter Langenegger. Die Resultate für die Berner Stadtregierung wurden schliesslich erst um 21:30 Uhr bekanntgegeben.

Im Parlament dominiert Rot-Grün

Auch im Stadtberner Parlament (Stadtrat) war die rot-grüne Mehrheit nicht gefährdet. Die linken und grünen Parteien konnten noch weiter zulegen. Sitze verloren hat insbesondere die BDP.

Unregelmässigkeiten

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Die Stadtberner Wahlen werden von einer Unregelmässigkeit überschattet. Rund 300 Zettel wurden mit der gleichen Handschrift ausgefüllt. Die Zettel wurden für ungültig erklärt. Die Stadtkanzlei wird eine Strafanzeige einreichen.

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