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Atomausstiegsinitiative Atom-Lobby lobt Stimmvolk

Das Wichtigste in Kürze

  • Ablehnung der Atomausstiegsinitiative ein weiser Entscheid, so die WNA-Chefin.
  • Botschaft an die Welt, nicht der scheiternden deutschen Energiewende zu folgen.
  • Russland: «Abstimmung in der Schweiz beweist, dass europäische Staaten auch die Nuklearenergie entwickeln werden
  • Warnung vor Versorgungsengpässen nach Stilllegung von Leibstadt oder Gösgen.

Nach dem Scheitern der Atomausstiegsinitiative müssten die Politiker dafür sorgen, dass in der Schweiz wieder neue Atomkraftwerke gebaut werden dürfen.

Schweizer Botschaft an die Welt

Das fordert gemäss einem Bericht der «Zentralschweiz am Sonntag» die «World Nuclear Association» (WNA), die internationale Vereinigung der Atomindustrie, in einer Stellungnahme zur Abstimmung vom vergangenen Sonntag. 54,2 Prozent der Stimmbürger hatten eine Initiative der Grünen für einen raschen Atomausstieg abgelehnt.

«World Nuclear Association»

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Auf ihrer Internetseite hat die «World Nuclear Association» unter anderem Reports zur weltweiten Versorgungslage mit nuklearem Brennmaterial bis 2035 und der Entwicklung der Kernenergie im 21. Jahrhundert veröffentlicht.

Die Schweizer hätten weise entschieden, schreibt Agneta Rising, WNA-Generaldirektorin: «Es ist eine Botschaft an die Welt, dass die Schweizer nicht dem Beispiel der scheiternden Energiewende des Nachbarn Deutschland folgen wollen.»

Alpiq steht hinter Energiestrategie

Mitglied der WNA ist auch der Schweizer Energiekonzern Alpiq. Er hatte erst im Oktober zusammen mit BKW und Axpo die Rahmenbewilligungsgesuche für drei neue Kraftwerke zurückgezogen.

«Energiepolitisch sind neue Weichen gestellt und der Bau neuer Kernkraftwerke dauerhaft verboten», teilt der Konzern, der an den Kraftwerken Gösgen und Leibstadt beteiligt ist, laut Zeitungsmeldung mit. Der Atomausstieg folge mit der Energiestrategie 2050, hinter der Alpiq grundsätzlich stehe.

Lob auch aus Russland

Auch der Chef des staatlichen russischen Atomenergieunternehmens, Alexey Likhachev, wertet das Ergebnis des Schweizer Urnengangs positiv, wie die Zeitung weiter meldet. Laut russischen Medien sagte er in Moskau: «Die Abstimmung in der Schweiz beweist, dass europäische Staaten auch die Nuklearenergie entwickeln werden. Sie werden daran arbeiten, deren Bedeutung in ihrer Energieversorgung auszubauen. Es heisst, dass es neue Kraftwerke geben wird.»

Befürworter der Kernenergie bescheinigen der Technologie langfristig in der Schweiz weiterhin eine Zukunft, berichtet auch die «Schweiz am Sonntag». Obschon der Fahrplan für den Atomausstieg mit der Energiestrategie 2050 des Bundes beschlossen sei.

Ex-Alpiq-Chef sieht Versorgungssicherheit gefährdet

Die aktuelle Generation von Atomkraftwerken habe künftig in der Schweiz zu Recht keine Chance mehr, sagt denn auch der ehemalige Alpiq-Chef Giovanni Leonardi gegenüber der Zeitung. «Aber langfristig sind neue Technologien, wie die sogenannte vierte Generation von Atomkraftwerken, alles andere als vom Tisch.»

Audio
Leuthard zu Kernkraftwerken
aus SRF 4 News aktuell vom 28.11.2016.
abspielen. Laufzeit 18 Sekunden.

Wenn die grossen Atomkraftwerke Gösgen und Leibstadt eines Tages vom Netz gehen, «könnte das die Versorgungssicherheit im Land gefährden», so Leonardi weiter. Spätestens wenn dann die Strompreise anstiegen, könnte die Atomenergie wieder zur Diskussion stehen, prognostiziert er.

Atomkraft «keinesfalls gestorben»

In die gleiche Kerbe schlägt auch Hans Schweickardt, ehemaliger Präsident der Alpiq. Auch für ihn ist die Atomkraft langfristig «keinesfalls gestorben». Aktuell sei die Atomdebatte «zu ideologisch beladen», kritisiert er in der «Schweiz am Sonntag». Mit dem «Nein» zur Atomausstiegsinitiative bleibe aber nun erst einmal die notwendige Zeit, «von dieser Ideologie» vielleicht «etwas abzukommen und mehr Erfahrungen mit dem Umstieg auf Erneuerbare Energien» zu sammeln.

Und dies, so erwartet Schweickardt, sei nicht unbedingt nur positiv. Denn nur dank den Subventionen sei der Strompreis aus Erneuerbaren günstiger. Hinsichtlich der Energiekosten werde aber gegenüber dem Stimmvolk mächtig Augenwischerei betrieben, so Schweickardt.

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