Wahlgrafik
Die Basler Ständeratswahlen zeigen ein deutliches Resultat: Die bisherige Basler Ständerätin Anita Fetz bekommt 35'842 Stimmen. Damit erreicht sie das absolute Mehr deutlich. Die SP-Frau tritt die vierte Legislatur im Stöckli an.
Ihre Gegenkandidaten erhielten deutlich weniger Stimmen. Auch der zweitplatzierte Julian Eicke von den Jungfreisinnigen ist deutlich abgeschlagen. 7'320 der Stimmenden wählten den Jungpolitiker. Das sind knapp 14 Prozent der Stimmen.
Der dritte Kandidat, David Wüest-Rudin von den Grünliberalen, kommt auf 5'970 Stimmen, was gut 11 Prozent entspricht. Das Schlusslicht bildet wie zu erwarten Eric Weber mit 3'471 Stimmen. Damit wählten ihn 6,5 Prozent der Stimmenden.
Deutlicheres Resultat als 2011
2015 macht Anita Fetz ein noch besseres Resultat als vor vier Jahren. 2011 schickten sie 62,6 Prozent der Baslerinnen und Basler ins Stöckli. 2015 wählen sie 66,8 Prozent der Baslerinnen und Basler. Eine Erklärung dürfte die kaum ernst zu nehmende Konkurrenz gewesen sein.
Die Reaktionen
Anita Fetz rechnete nicht mit einem so deutlichen Resultat
Ihre bisherige Arbeit im Ständerat werde geschätzt - so interpretiert die SP-Frau das deutliche Resultat. In ihrer vierten Legislatur im Ständerat freue sie sich, auf eine vermutlich gestärkte Fraktion der SP und der Grünen.
Julian Eicke ist zufrieden
Bei den Zwischenresultaten holt Julian Eicke rund 14 Prozent der Stimmen. Damit sei er zufrieden, sagt der Kandidat der Jungfreisinnigen - auch wenn er mit dem Ziel, Anita Fetz in einen zweiten Wahlgang zu zwingen, gescheitert ist.
David Wüest-Rudin hätte sich mehr erhofft
Der Mitte-Kandidat der Grünliberalen holte bei den brieflich Stimmenden rund 11 Prozent der Stimmen. Dass er damit schwächer abschneidet als der Jungpolitiker Julian Eicke, erklärt er sich mit mangelnder Unterstützung anderer Parteien und Verbände.
Gescheiterte Allianz
Die Hoffnung der bürgerlichen Parteien ruhten ursprünglich auf LDP-Erziehungsdirektor Christoph Eymann. Dieser gab jedoch Anfang Sommer seinen Verzicht bekannt, weil nicht alle bürgerlichen Parteien hinter dieser Kandidatur standen. Widerstand kam vor allem von der FDP, die in Eymann einen direkten Konkurrenten bei den Nationalratswahlen sieht.
Damit Anita Fetz nicht gerade in «stiller Wahl» zu ihrer vierten Amtsperiode kommt, nominierten die Grünliberalen dann ihren Präsidenten David Wüest-Rudin. Und schliesslich stellten die Bürgerlichen Jungparteien noch den 24-jährigen Jungfreisinnigen Julian Eicke auf. Beide haben keine echte Wahlchancen. Ihre Hoffnung lag darin, Anita Fetz in einen zweiten Wahlgang zu zwingen.
80-jährige SP-Tradition
Abgesehen von einer Pause von 1960 bis 1967 mit dem Freisinnigen Eugen Dietschi ist der einzige Basler Ständerats-Sitz seit den 1930-er Jahren in SP-Hand. Das bürgerliche Lager tut sich regelmässig schwer, diese SP-Bastion zu stürmen. Nur 1991 verpasste der damalige LDP-Regierungsrat Ueli Vischer den Erfolg um Haaresbreite oder 34 Stimmen. In den letzten Jahren scheiterten die Bürgerlichen jeweils klar.
Regionaljournal Basel Baselland, 12:07 Uhr