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politbox fragt nach: «Was bedeutet es, Schweizer/in zu sein?»
Aus Politbox vom 17.08.2015.
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politbox on tour – Genève «Was bedeutet für dich das Schweizersein?»

Ihre politischen Haltungen sind verschieden, ihre Parteibüchlein auch. Doch die jungen Kandidierenden haben eines gemeinsam: Sie, ihre Eltern oder Grosseltern stammen aus Spanien, vom Balkan oder aus Sri Lanka. politbox wollte wissen: Was bedeutet für dich das Schweizersein?

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Ihre politischen Haltungen mögen verschieden sein, ihre Parteizugehörigkeit sind es auch. Doch die jungen Schweizerinnen und Schweizer zwischen 19 und 26 Jahren haben einiges gemeinsam: Sie werden oft als «Secondos» bezeichnet, auch wenn der Begriff schwammig ist.

Sie haben ihre Wurzeln auf der ganzen Welt, von Spanien über Mazedonien und den Kosovo bis nach Sri Lanka. Ihre Eltern oder Grosseltern kamen vor einigen Jahrzehnten in die Schweiz – oder sie selbst als Kinder. Ihre Namen klingen gut schweizerisch oder eher ungewöhnlich. Sie sind hier aufgewachsen und haben sich für die kommende Nationalratswahl aufstellen lassen.

politbox hat die aufstrebenden Jungpolitikerinnen und –politiker gebeten, sich selbst beim Beantworten einiger Fragen mit dem Smartphone aufzunehmen. Entstanden sind intime und nachdenkliche Selfie-Videos direkt aus der Stube, vom Sitzplatz, der Lieblingsbeiz.

«Der Schweiz etwas zurückgeben»

Nazmije Ismaili ist 26-jährig und bei den Jungfreisinnigen. Ihre Grosseltern kommen ursprünglich aus Mazedonien. «Ich persönlich fühle mich hier daheim, ich liebe die Schweizer Kultur.» Sie möge die schweizerische Verlässlichkeit und auch die Zurückhaltung. Nur die vielen unnötigen bürokratischen Gesetze müssten nicht sein. Wichtig sei aber das Engagement der Jungen in der Politik. Und: Sie wolle «einfach auch der Schweiz einen kleinen Teil von dem zurückzugeben, was ich erhalten habe».

«Es hat mir hier nie an etwas gefehlt – das ist ein extremes Privileg», meint Elena Marti. Die 20-Jährige mit katalanischen Wurzeln kandidiert für die Jungen Grünen. Sie ist Doppelbürgerin, mit schweizerischem und spanischem Pass. Sorgen macht ihr der «florierende Fremdenhass.» Sie engagiert sich politisch, weil sie diesen bekämpfen – und «unsere wunderschöne Natur schützen» will.

Leitungswasser als Luxus

politbox on tour #8

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Was heisst es, Schweizer zu sein? Was bedeutet ein Leben in diesem Land? Darüber hat politbox am Samstag, 15. August in Genève mit Betroffenen und Jungpolitikern diskutiert. Hier kannst du die ganze Sendung nachschauen.

Auch Micaela Pazos‘ Eltern kamen einst aus Spanien. Die 20-Jährige ist auf der Liste der Jungen SVP zu finden. Wie bei vielen der jungen Kandidierenden spricht sie das Privileg der guten Bildung hierzulande an: «Hier heisst es nicht, dass man nicht in die Schule kann, wenn man kein Geld hat.» Jemandem, der neu ins Land zieht, rät sie: «Wenn man in die Schweiz kommt und sich Mühe gibt, hat man sicher die Chance, etwas zu erreichen.»

«Das Leitungswasser hier ist ein wahrer Luxus», meint Mathuran Poopalapillai. Für den 24-jährigen Berner von der Jungen GLP, dessen Eltern als Flüchtlinge aus Sri Lanka kamen, heisst Schweizer sein «einerseits lokal verwurzelt und andererseits weltoffen zu sein». Die Sprache sei das A und O: «Je besser man Mundart spricht, desto schweizerischer wird man wahrgenommen.» «Die Entscheidungen, die getroffen werden, betreffen in Zukunft vor allem uns Junge», begründet er seine Kandidatur.

«Kritik konstruktiv einbringen»

Tiba Ponnuthurais Vater stammt ebenfalls aus Sri Lanka, ihr Grossvater aus Österreich. Die 19-Jährige von der Juso resümiert: «Was mir in den Sinn kommt: Wie wahnsinnig privilegiert ich als Schweizerin bin.» Aber «dieser Volksgedanke, diese nationale Identität» nerve manchmal, denn «diese Begriffe treffen so einfach nicht mehr zu.» Auch sie mochte nicht mehr einfach der Politik zuschauen: «Ich wollte meine Kritik irgendwann nicht mehr nur daheim vor dem Fernseher äussern, sondern mich konstruktiv einbringen.»

Als Zweijähriger kam Ilir Shala mit seiner Familie aus dem Kosovo hierher. Was es bedeute, Schweizer zu sein, sei eine schwierige Frage, überlegt er. «Es bedeutet, im Land der unbegrenzten Möglichkeiten zu leben». Eines findet er schade: «Dass manche Leute immer noch Vorurteile gegenüber einzelnen Gruppen haben.» Sein politisches Engagement erklärt der 19-Jährige so: «Ich möchte meine Zukunft selber gestalten. Das heisst, ich möchte auch über meine Zukunft selber entscheiden».

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