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Digital am Sonntag Digital am Sonntag, Nr. 82: Fröhliches Scheisshäufchen

Das Thema dieses Wochenende: Wem haben wir eigentlich das Emoji mit dem schönen Namen «PILE OF POO» zu verdanken? Natürlich Japan, aber nicht nur – denn zu uns gebracht hat es Google.

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Am Wochenende hat man Zeit. Deshalb stellen wir hier jeden Freitag die Artikel zu Digital-Themen zusammen, die wir lesens- und bedenkenswert finden. Setzt euch zu uns in die bequemen Sessel dieser «chambre de réflexion digitale»!

Habt auch ihr einen Tipp? Sagt es uns.

Manche motzen gerne über Google. Doch Ehre, wem Ehre gebührt: Google hat das Scheisshäufchen zu uns gebracht, das Emoji PILE OF POO. Danke, Google!

Lauren Schwartzberg schreibt für «Fast Company» nun die Geschichte des Scheisshäufchens und spricht mit den daran beteiligten Leuten bei Google. Natürlich stammt es aus Japan: Schon 1999 hatten dort die grossen drei Mobilfunk-Anbieter KDDI AU, SoftBank und NTT-DoCoMo begonnen, die farbigen kleinen Piktogramme in ihren Nachrichten-Diensten zu integrieren. Denn sie bringen Emotionen, non-verbale Kommunikation in den trockenen Text:

Words can’t express enough. [… U]sers say that if they receive mail that’s just letters […] it feels like dry mail. If you include a few emojis suddenly it becomes personal. It brings a smile to your eyes. It softens the mood. It makes you feel like you received something with some emotional content.

Und so begann Google 2007, diese Emoji auch in ihrem Mail-Dienst Gmail zu integrieren. Nicht nur technische Hürden standen im Weg – die Codes für Emoji waren in Japan beispielsweise nicht standardisiert, was bedeutete, dass das Emoji eines KDDI-Kunden bei einem Empfänger bei SoftBank falsch dargestellt wurde.

Nein, vor allem kulturelle Hürden galt es zu überwinden. Ein Google-Ingenieur erinnert sich:

I thought it was a joke that they were pushing for the PILE OF POO [...], but I quickly learned that it was not a joke at all. It’s basically like having all of the letters in the English alphabet, but getting rid of random ones. Like, let’s take out B because B kind of offends me. […] We said, we can’t launch emoji without the PILE OF POO.

Der Artikel enthält noch weitere wunderschöne Details, denn auch gestaltet werden musste die Google-Version des Scheisshäufchens erst noch. Mit stark eingeschränkter Farbpalette und winzig, um die Dateigrössen klein zu halten. Ein Google-Designer sagt deshalb, das Häufchen sei «my proudest achievement» und meint:

I remember being so excited that I worked at a company that was huge and I was going to be able to make PILE OF POO.

Laura Schwartzberg: «The Oral History Of The Poop Emoji (Or, How Google Brought Poop To America)» (Fast Company)

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