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Bounce Versteckt eure Töchter: «Haram City 2» von Bossnak ist da

Einer der witzigsten Battle- und Cypherrapper der Schweiz droppt sein erstes richtiges Album - und es ist überraschend deep geworden. Bossnak bleibt zwar seinem Seitenhieb-Humor treu, zeigt aber vor allem Tiefgang und erzählt von sich. Teils übertrieben im (Lang-)Strassenrapstyle, dann wieder echt.

Als er kürzlich am m4music an der Demotape Clinic teilnahm, war ich als Jurymitglied überrascht, dass Bossnak einen deepen Song einreichte. Gab ich ihm auch als Feedback, weil ich fand: besser du reichst einen Song ein, der repräsentativer ist für den Bossnak, den ich kenne. Oder kannte.

Funny Dude. Eigentlich.

Bossnak war immer schon einer, der Schalk auf der Brust trug. Auf seinem szenenintern durchaus legendären Haram City (1) Mixtape waren Zeilen drauf, da hast du dir einfach den Kopf weggelacht, weil Bossnak mit seiner eigenen, unsubtil frechen Art den Nagel immer und immer wieder auf den Kopf trifft, wenn er z.B. von Händjöbs im Clöb und Wixflecken auf den Chucks rappte.

Ob an der A-Capella-Battle-Serie «Bonker Inferno» oder am Cypher, Bossnak etablierte im Vakuum zwischen Haram City 1 & 2 seinen Stil weiter, der zwar bissiger, Punchline-stärker und reimtechnisch verbessert wurde, aber diesen Bösi-typischen Charme beibehielt. Dementsprechend meine Erwartungen an das Album. Als ich dann in einem ausschliesslich vom Freundeskreis von Bossnak gefüllten Longstreet an der Prelistening-Session von Haram City 2 war, wurde ich dann easy überrascht. Das Werk ist durchs Band eher ernst als lustig – trotz der irrwitzigen Haram-Skits und vielen halb-ernsten, aber üppig gestreuten Strassenthemen.

Songs wie «Sarajevo» feat. Ivica Petrusic oder «Loyal» feat. Didi bestechen durch Tiefgang, Pathos und im Falle von Sarajevo exzellentem, echtem Storytelling seitens Bossnak. Und die Hook von Ivica Petrusic fährt durch Mark und Bein. Produktionstechnisch ebenfalls nice, hauptsächlich klingts trappig. Für mich klitzekleiner Wertmustropfen: die fast schon unumgängliche Dancehall-Single «Chum Use» fällt textlich ein wenig flach aus. Aber sonst: Bossnak – congrats. 1 starkes Ding! (Pablo)

Starke Zürcher Stunde am Cypher prophezeit starkes Zürcher Release-Jahr

Arthi, Jears und Ruff von der Einerz-Clique kennt Mann/Frau seit dem Cypher. Beastmode on. Diese Jungs haben rasiert. Nun haben sie zu dritt eine EP gemacht. Den beiden Erstgenannten steht eine goldene Rap-Zukunft bevor, so jung und übertalentiert wie sie sind. Ruff gibt den beiden grossherzig und leidenschaftlich seine Erfahrungen mit.

Bossnak über die Dreierkombination:

«Das Geheimrezept aus der Ruff-Arthi -Jears-Mischung besteht aus der richtigen Attitüde, einem massiven Wortschatz und einer grossen Portion Authentizität.»

Hört man sich durch die EP «Uhrsprung» der Ustermer Strassenrapper Ruff, Arthi & Jears, bewegt sich der Kopf nur einmal im Stile einer japanischen Winkekatze. Von Anfang bis Ende. Es startet 90er-Jahre-mässig zurückgelehnt und mit einem ordentlichen Hip-Hop-Vibe, segelt ohne Umwege zum obligaten Trap und landet smooth bei käsig-guten Audioeffekthaschereien im Uptempobereich. «Uhrsprung» entzückt das CH-Rap-Herz 2 the fullest! (Mauro)

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