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Crevetten oder Shrimps? Nur die Bezeichnung ist eine andere, das Tier ist dasselbe.
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Schweizer Shrimps: ohne Zusatzstoffe und frisch

Crevetten auf dem Weihnachtstisch – ohne schlechtes Gewissen? Kein Problem! Unterdessen gibt es «Shrimps made in Switzerland». Es sind meist ehemalige Grosstier-Bauern, die damit einen alternativen Betriebszweig gefunden haben.

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Ein Beispiel ist die Familie Kunz aus Burgdorf. Vor über einem Jahr hat sie den Schweinestall in eine Crevetten-Zucht umgebaut. «Aemme Shrimp» kommt ohne Antibiotika oder andere Zusatzstoffe aus.

Rodung, Antibiotika und Schäden
«Unsere Crevetten schwimmen in mit Salz angereichertem Wasser aus eigener Quelle», erklärt Irene Kunz. «Unsere grösste Herausforderung ist, das Gleichgewicht zwischen Shrimps und Bakterien aufrecht zu erhalten: die Shrimps essen Bakterien und Futter, die Bakterien zersetzen abgestossene Shrimp-Häute, Ausscheidungen der Shrimps und Futterreste. Wir greifen möglichst wenig ein.»

«Aemme Shrimp» hält das Wasser ausserdem mit Sonnenenergie warm und hilft, wenn die Sonne nicht scheint, mit ihrer Holzschnitzelheizung nach. Allerdings kann die Familie auch nicht auf das Einfliegen der Shrimp-Larven verzichten: Da das Züchten der Crevetten zu aufwändig und kompliziert ist, bezieht die Familie Kunz die Tiere aus Amerika. Alle zwei Monate kommen zwei Säcke Larven per Flugzeug.

Die Schweiz importiert mehrere tausend Tonnen Crevetten pro Jahr. Damit unterstützt sie jedoch den Antibiotika-Einsatz in den Herkunftsländern oder auch die Rodung von Mangrovenwäldern und die Schäden durch Schleppnetze. Schweizer Produzenten können Shrimps während des ganzen Jahres produzieren und dank des kurzen Weges frisch ausliefern. 

Kleine Protein-Bomben

Wer die kleinen Salzwasser-Tierchen gerne isst, kann sich zum Beispiel auf einen Protein-Happen zu Weihnachten freuen. Irene Kunz rät, die Shrimps pro Seite 30 Sekunden in wirklich heissem Rapsöl anzubraten. Ohne Gewürz und Knoblauch komme der Geschmack der Shrimps besonders gut zur Geltung.

Das Schweizerische Konsumentenforum hat das Projekt «Aemme Shrimp» kürzlich mit dem Konsumentenpreis ausgezeichnet. Die Familie Kunz ist aber nicht die einzige Produzentin von Crevetten in der Schweiz.

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