Leider sei dieses Gefühl unter gesellschaftlichen Druck geraten, meint die Sozialpsychologin Angelika Schett. Aber es sei schlecht bestellt um eine Gesellschaft, in der sich Menschen keinerlei Traurigkeit mehr leisten zu können glauben.
Viel zu schnell würden Anflüge von Traurigkeit pathologisiert, also für krank erklärt. Dabei ist Traurigkeit überhaupt keine Krankheit, sondern ein wertvolles menschliches Gefühl. Selbst Jesus sei mitunter traurig gewesen, als er sich von allen verlassen fühlte im Garten Gethsemane.
- Buchangabe:
Angelika Schett, Des Menschen Traurigkeit. Zwölf Gespräche. hogrefe Verlag 2017. ISBN-Nr. 978-3-456-85657-5