Den «Südafrika-Virus» aufgelesen hatte die heute 65-jährige Marianne Degen in ihrer Jugendzeit. Mit sechs Jahren wanderte sie mit ihrer Familie aus der Schweiz nach Südafrika aus. Nach der Scheidung der Eltern, musste sie gegen ihren Willen zurück in die Schweiz. Ihr Ziel war es damals gewesen, in Südafrika Gouvernante zu werden und in ihrer Freizeit reiten zu können.
Erst mit 55 Jahren entschloss sie sich, ein zweites Mal - und für immer - nach Südafrika auszuwandern. Die ersten Jahre waren wirtschaftlich hart und von Unsicherheiten geprägt. Nie wusste sie, ob sie bleiben könne oder nicht. Arbeitgeber nutzten ihre Arbeitskraft gegen geringe Bezahlung schamlos aus.
Heute ist Marianne Degen pensioniert, wohnt in einem eigenen Haus, mit einem 2ha grossen Haus und verschiedenen Haustieren.
Mit der schwierigen politischen und gesellschaftlichen Situation in Südafrika und dem Umstand, dass der Rassenhass wieder stärker präsent ist, sowie damit, dass sie als Weisse eine Minderheit ist, hat sie sich arrangiert. «Das ist Afrika», sagt sie. Entweder du magst es oder zu gehst weg.»