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Bei der Subaru-Garantie fahren die Schweizer schlechter
Aus Espresso vom 30.05.2017. Bild: PD
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Konsum Bei der Subaru-Garantie fahren die Schweizer schlechter

Bei gewissen Neuwagen kann es sein, dass derselbe Importeur im Ausland aufs exakt gleiche Modell eine längere Garantie gibt – und damit die Schweizer Kundschaft verärgert.

«Eine Schweinerei ist das. Wir Schweizer Kunden werden einmal mehr benachteiligt», schimpft ein Hörer des SRF-Konsumentenmagazins «Espresso». Er hat sich in der Schweiz einen neuen Subaru gekauft für rund 30‘000 Franken. Garantie: drei Jahre.

Kurz danach entdeckt er im Internet, dass derselbe Importeur – in diesem Fall die Emil Frey AG – den deutschen Kunden fünf Jahre Garantie gewährt. «Ich sehe keinen Grund, weshalb Deutschland hier bessergestellt wird», sagt der Subaru-Kunde.

Es geht ums Marketing

Aus Kundensicht nachvollziehbare Gründe gibt es in diesem Fall tatsächlich keine. «Die Importeure in den verschiedenen Ländern verfolgen unterschiedliche Vertriebsstrategien und sind frei, ihre Verkaufsförderung zu bestimmen», schreibt das Generalsekretariat der Emil Frey AG an «Espresso». Es geht also ums Marketing; darum, im betreffenden Markt möglichst viele Kunden anzulocken.

Eine gängige Praxis in der Autobranche, bestätigt Autospezialist Harry Meier vom Vergleichsdienst Comparis: «Wenn alle anderen im betreffenden Markt eine längere Garantie geben, mache ich das auch.»

Fix und vorgeschrieben sei lediglich eine zweijährige Werksgarantie, alles andere sei eine freiwillige Zugabe. Und deshalb komme es auch vor, dass bei gewissen Marken die Schweizer von einer längeren Garantie profitieren als die Deutschen. Subaru-Käufer haben hingegen diesbezüglich das Nachsehen.

Teure Garantieverlängerung

Verärgerte Schweizer Kunden versucht die Emil Frey AG derweil mit einer «dreijährigen Gratis-Mobilitätsgarantie» zu beruhigen. Doch diese umfasst lediglich die Abschlepphilfe und Unterstützung bei einer Panne sowie einen Ersatzwagen während der Zeit der Reparatur.

Das Autohaus bringt auch die Möglichkeit einer Garantieverlängerung um ein Jahr oder zwei Jahre ins Spiel. Diese ist aber kostenpflichtig und im Vergleich zu Deutschland fast doppelt so teuer.

Gesamtschau lohnt sich

Das Beispiel zeigt: Was die Garantie betrifft, kann man unter Umständen in der Schweiz deutlich schlechter fahren als in Deutschland. Comparis-Autoexperte Meier rät aber zu einer Gesamtschau: Die Preise für Neuwagen seien in den letzten Jahren in der Schweiz gesunken, die Ausstattung sei bei Modellen, die hierzulande angeboten werden, oft besser.

Entscheide man sich trotzdem, in Deutschland ein Auto zu kaufen, gelte es zu beachten, dass die längere Garantie nur auf deutschem Gebiet gelte.

Wer plant, im Ausland ein Auto zu kaufen, der sollte auch die Gebühren in die Waagschale legen, die dann auf ihn zukommen: Zollgebühren, Zulassungsgebühren sowie nicht zuletzt eine CO2-Abgabe, die je nach Modell mehrere Hundert Franken betragen kann.

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