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Wetterprognose-Apps im Test
Aus Kassensturz vom 19.06.2012.
abspielen. Laufzeit 9 Minuten 8 Sekunden.
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Kassensturz-Tests Wetter-Apps: Unbeständige Prognosen zuhauf

«Kassensturz» hat 9 Wetter-Apps für das iPhone und andere Smartphones testen lassen. Auffällig: Viele Apps sind unzuverlässig. Im einen Gebiet sagen sie Wetter und Temperaturen treffend voraus, in einem andern floppen sie.

Das Wetter steckt in so mancher Jackentasche: Hat man sich früher für Wetterprognosen aufs Fernsehen oder Radio verlassen oder die Zeitung hervorgekramt, reicht heute ein Blick aufs Wetter-App des Smartphones.

Nur ist es mit der Zuverlässigkeit der Prognose so eine Sache: Fast die Hälfte der getesteten Apps schneidet mit Gesamturteil «ungenügend» oder «schlecht» ab.

Zwei Gratis-Apps sind vorne dabei

«Kassensturz» hat die Wetter- und Temperatur-Prognosen mit dem tatsächlichen Wetter vergleichen lassen. Im Test waren 9 Apps, von denen 4 kostenpflichtig sind (Fr. 1.– bis Fr. 4.–). Claudia Stocker von SF Meteo erfasste die Wetterprognosen und teilte sie ein in «zutreffend», «akzeptabel» und «unzutreffend».

Gute Wetter-Apps
Legende: Gute Wetter-Apps SRF

Drei Apps dürfen sich sehen lassen: Meteo Suisse (einmalige Kosten Fr. 1.–), MeteoNews (Fr. 4.–) und das kostenlose Wetter-App von Landi. Ebenfalls zeigen darf sich mit Note «genügend» die Anwendung «Wetter für die Schweiz» (gratis), die mit einer guten Wetterprognose punktete.

Prognosen im Wallis völlig verschieden

Die Prognosen waren zum Teil erbärmlich schlecht. Den absoluten Tiefpunkt lieferte MeteoNews – trotz guter Durchschnittswerte – mit seinen Wetterprognosen für das Wallis. Bloss 7 Prozent der Prognosen waren «zutreffend», 53 Prozent schlicht falsch.

Andere Anbieter haben das Wallis besser im Griff: Die Apps Landi und «Wetterfür die Schweiz» lagen mit rund 65 Prozent der Prognosen richtig. Auch im östlichen und im westlichen Mittelland erreichte das Landi-App Top-Werte (67% «zutreffend»).

Weather Pro

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Vermissen Sie Weather Pro im Test? Weil SF Meteo an Weather Pro beteiligt ist, ist dieses App nicht Bestandteil des «Kassensturz»-Tests.

Weather Pro wurde von SF Meteo ebenfalls mit den anderen Apps verglichen. Es schnitt bei der Prognosequalität gut ab.

Im Tessin spielen die Apps verrückt

Am Beispiel von Landi lässt sich aufzeigen, wie uneinheitlich die Prognosesicherheit der Apps in verschiedenen Regionen ist. Landi ist in 3 Regionen top, liefert aber im Tessin die unbrauchbarsten Vorhersagen.

Schlechte Wetter-Apps
Legende: Schlechte Wetter-Apps SRF

Im Tessin hat «Wetter live» am besten abgeschnitten – ausgerechnet das Wetter-App, das im Durchschnitt die unzuverlässigsten Prognosen generiert. Vor allem auf die Vorhersagen für Graubünden von «Wetter live» ist überhaupt kein Verlass.

Generell hatten die topmodernen Wetterfrösche am meisten Mühe mit den Bergregionen. Die «zutreffenden» Vorhersagen liegen im Tessin bei nur 42 Prozent, im Wallis und in Graubünden je bei rund 45 Prozent. In den übrigen Regionen hingegen ist ein Durchschnitt von zirka 55 Prozent Treffern normal.

Landi mit den sichersten Temperaturprognosen

Neben dem Wetter hat SF Meteo auch die Temperatur-Prognosen bewertet. Hier fällt «Wetter live» gleich nochmals ab. Im Durchschnitt aller Regionen hat es in 61 Prozent aller Fälle die Temperatur um mehr als 4 Grad falsch vorhergesagt.

Alle Tests

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Alle Tests, Degustationen und Testsieger von «Kassensturz» auf «Tests» oder von A bis Z.

Diese Funktion ist völlig unbrauchbar. Auch Weather Bug und das vorinstallierte «iPhone Wetter» sind in diesem Kriterium nicht brauchbar.

Auffällig gute Temperaturprognosen bieten Landi (79%), Meteo News (76%) und Meteo Suisse (74%). Spitzenresultat liefert Meteo News im westlichen Mittelland mit einer Trefferquote von 96 Prozent und keiner einzigen Temperaturprognose, die mehr als 4 Grad danebenlag (bei 55 Messungen).

Natürlich ist ein App auch besser, wenn es häufig mit Updates gefüttert wird, vertiefende Daten anbietet und das App trotzdem einfach zu bedienen ist.

So wurde getestet

Die Meteorologin Claudia Stocker von SF Meteo hat während 10 Tagen 9 Apps benutzt und laufend die angezeigten Daten aufgenommen:

  • Die Wetterprognose für den aktuellen Tag
  • Die Wetterprognose für die drei folgenden Tage
  • Die Temperaturprognose für den aktuellen Tag
  • Die Temperaturprognose für die drei folgenden Tage

Stocker hat nachträglich alle Daten mit den tatsächlichen Wetter- und Temperaturdaten verglichen und alle Prognosen den drei Kategorien «zutreffend», «akzeptabel» und «unzutreffend» zugeordnet.

Dazu hat sie die Apps beurteilt hinsichtlich

  • Häufigkeit des Aufdatierens
  • Detaillierungsgrad der Informationen
  • Menüführung, Handhabung und zusätzlich abrufbare Wetterinformationen.

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