Zum Inhalt springen

Header

Audio
Fotografin Katja Snozzi - «Passbilder interessieren mich nicht und so drücke ich meist schon ab, bevor sich jemand fertig installiert hat».
ZVG
abspielen. Laufzeit 56 Minuten 46 Sekunden.
Inhalt

Fotografin Katja Snozzi blickt den Menschen in die Seele

Katja Snozzi hat im Verlauf ihrer Karriere immer wieder genau im richtigen Moment den Auslöser gedrückt und so unzählige berührende Bilder geschaffen – unter anderem vom Dalai Lama, von Fidel Castro, Ruth Dreifuss oder Max Frisch. Aber auch die kleinen Leute haben sie immer interessiert.

Download

«Wenn es mir gelingt, beim Fotografieren für einen kurzen Moment in die Seele eines Menschen zu blicken und exakt dann abzudrücken, habe ich genau das Bild im Kasten, das ich wollte», sagt die 69-jährige Fotografin Katja Snozzi.

Die Mächtigen der Welt fotografiert

Sie hatte die Mächtigen dieser Welt vor der Linse: Zum Beipsiel den Dalai Lama oder den Palästinenserführer Arafat. Sie hat den kubanischen Revolutionär und ehemaligen Staatschef Kubas, Fidel Castro, fotografiert. Sie hat Bundesrätin Ruth Dreifuss und deren Kollegen oder den Schweizer Schriftsteller Max Frisch portraitiert.

Unterwegs in Krisen- und Kriegsgebieten

Daraus zu schliessen, der Fotografin Katja Snozzi hätten es vor allem die grossen Namen angetan, ist aber verfehlt. Sie, die heute in Verscio im Tessin lebt, hat sich immer auch für die kleinen Leute interessiert.

Sie hat mit der Kamera im Gepäck für Zeitungen und Hilfswerke die Krisen- und Kriegsgebiete dieser Welt bereist: den Balkan während des Krieges, Ruanda nach dem Genozid 1994, Somalia währed der grossen Hungersnot anfangs der 1990er-Jahre, Süditalien, wo sie 1980 die Folgen des grossen Erdbebens dokumentierte, oder 1979 die palästinensischen Flüchtlingslager in Beirut.

Dies tat sie undermüdlich und immer mit dem Ziel, mit ihren Bildern, die Menschen hier – die auf der Sonnenseite des Lebens – einen kurzen Moment zum Nachdenken zu bewegen.

Beinahe zufällig Fotografin geworden

Übrigens: Katja Snozzis Fotografinnen-Karriere verlief keineswegs zügig und gradlinig. Eigentlich wollte die Absolventin der damaligen Zürcher Kunstgewerbeschule gar nicht als Fotografin arbeiten. Sie wollte Kinder haben und Hausfrau sein, nachdem sie 1970 geheiratet hatte. Und dies hat sie dann auch gemacht.

Erst als sie von ihrem Mann eine Kamera geschenkt bekam, begann in ihrer Seele das Feuer für das gute Bild zu lodern. Und das tut es bis heute: Eben erst hat Katja Snozzi den Fotoband «Jahrhundertmenschen» fertiggestellt. Es ist ein Bildband mit berührend schönen Potraits von hundert Hundertjährigen und noch älteren Menschen in unserem Land. Die Bilder dieser Arbeit sind noch bis zum 5. März 2017 im Bundesmuseum Vincenzo Vela in Ligornetto im Tessin ausgestellt.

Buch-Tipp: «Jahrhundertmenschen», Katja Snozzi, Verlag Scheidegger und Spiess

 

 

Gespielte Musik

Mehr von «Menschen und Horizonte»