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Ernährungsberatung gegen Depression?
Aus Puls vom 13.03.2017.
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Ernährungsberatung gegen Depression?

Ernährungsberatung könnte gegen Depressionen helfen. Das zeigt eine – allerdings kleine – australische Studie. Auf dem Speiseplan: viel Gemüse, Obst, Nüsse, Olivenöl und gelegentlich fettarmes Fleisch und Fisch. Warum die Ernährungsumstellung hilft, ist allerdings noch unklar.

Gewisse Speisen können gegen Depressionen helfen, davon sind einige Forscherinnen und Forscher überzeugt. Doch bisher mussten sie sich als Beweis dafür mit sogenannten Beobachtungsstudien begnügen. Beobachtungsstudien haben den Nachteil, dass sie keinen Rückschluss auf die Ursache erlauben. Es könnte also zum Beispiel genauso gut sein, dass nicht die Speisen gegen Depression helfen, sondern dass umgekehrt Menschen ohne Depression gewisse Nahrungsmittel bevorzugen.

Nun haben australische Forscherinnen ein Experiment gemacht: Einer Gruppe von depressiven Patientinnen und Patienten verschrieben sie eine Ernährungsberatung, der anderen Gruppe nicht. Beide Gruppen erhielten zusätzlich eine Psychotherapie oder Medikamente.

Auf dem empfohlenen Speiseplan:

  • Vollkorngetreide (fünf bis acht Portionen pro Tag)
  • Gemüse (sechs Portionen pro Tag)
  • Obst (drei Portionen pro Tag)
  • Olivenöl (drei Esslöffel pro Tag)
  • Fettarme und ungesüsste Milchprodukte (zwei bis drei Portionen pro Tag)
  • Rohe und ungesalzene Nüsse (eine Portion pro Tag)
  • Eier (bis zu sechsmal pro Woche)
  • Hülsenfrüchte (drei bis vier Portionen pro Woche)
  • Fisch (mindestens zweimal pro Woche)
  • Fettarmes, rotes Fleisch (drei bis vier Portionen pro Woche)
  • Huhn (zwei bis drei Portionen pro Woche)

Und siehe da: Die Patientinnen und Patienten waren nach zwölf Wochen im Schnitt tatsächlich etwas weniger depressiv als jene ohne Ernährungsberatung. Zudem waren mehr der Gesund-Esser ganz von ihrer Depression genesen.

Allerdings ist damit der Einfluss von Ernährung auf Depressionen noch lange nicht belegt. Denn erstens war es eine sehr kleine Studie. Und zweitens müssen nun weitere Studien zeigen, ob der Effekt wirklich auf die Nahrungsmittel selber zurückzuführen ist und nicht vielmehr auf die blosse Erwartung, dass eine Ernährungsumstellung helfen könnte.

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