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Gleichstellung im Text: Auch für Stelleninserate gibt es einfache Regeln.
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Faustregeln für geschlechtergerechte Sprache

Seit 20 Jahre gilt in der Schweiz das Gleichstellungsgesetz für Frau und Mann. Dieses Gesetz gilt auch für den schriftlichen Brief- und Mailverkehr. Die Expertin erklärt die einfachsten Faustregeln.

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Die Gleichstellung in der Sprache kann heute im Alltag mit ein paar einfachen Faustregeln eingehalten werden, sagt Juliane Schröter von der Uni Zürich. Und übrigens: die weibliche Berufsbezeichnung des Zimmermannes ist Zimmerin!

Geschlechtergerechte Sprache im Stelleninserat:

  • Man verwendet das generische Maskulinum, also die grammatisch männliche Form und setzt «männlich» oder «weiblich» dazu. So kann man deutlich machen, dass nicht nur ein Mann infrage kommt. Also: Gesucht wird ein technischer Projektleiter (m/w), ein Firmenkundenberater (m/w), ein Architekt (männlich/weiblich).
  • Die zweite Möglichkeit ist, dass man sogenannte Paarformen verwendet: «Wir suchen einen Versuchsingenieur/eine Versuchsingenieurin», «eine Fachfrau/einen Fachmann Betriebsunterhalt», «eine leitenden Arzt/eine leitende Ärztin» etc.
  • Die dritte Möglichkeit ist, dass Sie versuchen eine neutrale Bezeichnung zu finden, bei der nicht klar ist, ob sie Männer oder Frauen oder auch noch Weiteres bezeichnet: Sie könnten dann z. B. von einer «Pflegefachperson» oder einer «Professur in Rechtsgeschichte» oder einer «Haushaltshilfe» sprechen.

Geschlechtsneutral in Texten:

  • «Forschende», «Mitarbeitende», «Zuhörende». Was dabei natürlich wichtig ist: Nicht nur Substantive, sondern auch Pronomen, möglichst geschlechtergerecht auswählen.
  • Beim Verfassen schriftlicher Texte im beruflichen Kontext empfiehlt sich, dass man nachschaut, ob die Organisation, für die man arbeitet, möglicherweise einen speziellen Leitfaden für geschlechtergerechten Sprachgebrauch erstellt hat.

Geschlechtsneutral – auf der sicheren Seite:

Wenn Sie eine Person ansprechen oder per E-Mail anschreiben, dann nicht schreiben «Sehr geehrte Frau X» oder «Lieber Herr Y», sondern eher «Guten Tag Vorname Nachname» oder «Grüezi Vorname Nachname».

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