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Tiffany Arafi: Golferin mit Multipler Sklerose
Aus Sportpanorama vom 10.09.2023.
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Prolizenz trotz MS-Erkrankung Tiffany Arafi: (K)eine Golferin wie jede andere

Die 23-Jährige hat seit diesem Jahr Profistatus und schlägt ab Freitag in Holzhäusern ab. Trotz Multipler Sklerose.

Es ist das Jahr 2017, als Tiffany Arafi beginnt, ihren Traum zu leben. Das damals 17-jährige Golftalent ist zwecks Kombination von Sport und Studium in die USA übergesiedelt. Neben rapiden Fortschritten auf den Greens lernt Arafi rasch Freunde kennen.

Doch eine Woche vor ihrem Highschool-Abschluss ändert sich alles. Die Birsfelderin erzählt: «Ich hatte plötzlich Probleme beim Gehen. Eines Morgens konnte ich nicht mehr aufstehen.» Sie sucht notfallmässig das Spital auf. Nach etlichen Tests die niederschmetternde Diagnose: Arafi leidet unter Multipler Sklerose.

Swiss Ladies Open live bei SRF

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Die Swiss Ladies Open in Holzhäusern sehen Sie am Wochenende bei SRF. Am Freitag und Samstag sind Sie ab 14:50 Uhr, am Sonntag ab 13:50 Uhr in der SRF Sport App live dabei.

Ihre erste Nachfrage bei den Ärzten: War es das mit dem Golf spielen? Das medizinische Personal kann keine verbindliche Antwort darauf geben, die Zukunft schon: Mit der richtigen Medikation, vielen Stunden beim Physiotherapeuten und Achtsamkeit mit dem eigenen Körper funktioniert es. Yoga, Meditationen und Wechselduschen helfen.

Doch die Krankheit bleibt eine grosse Herausforderung. «Ich musste mich ans neue Körpergefühl gewöhnen», erklärt Arafi. Mal sind die Finger taub, mal ein Bein, dazu kommt eine lähmende Müdigkeit. Die Golferin, seit diesem Jahr als Berufsgolferin und mit professionellem Caddy unterwegs, schildert: «Ich habe langsam verstanden, wie ich damit umgehen muss. Dementsprechend gestalte ich meine Turnierplanung.»

Was ist Multiple Sklerose?

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Die Schweizerische Multiple Sklerose Gesellschaft definiert die Krankheit wie folgt:

«Multiple Sklerose (MS) ist eine chronisch fortschreitende, neurologische Erkrankung und betrifft das zentrale Nervensystem. [...]

Die Störungen betreffen verschiedene Körperfunktionen wie zum Beispiel Seh- und Gleichgewichtsstörungen, Lähmungen an Beinen, Armen und Händen, Schmerzen sowie Blasen- und Darmstörungen. Viele MS-Betroffene leiden zusätzlich unter grosser Müdigkeit, Sensibilitätsstörungen und Konzentrationsschwächen.

Die heute existierenden Therapieangebote können den Verlauf der Krankheit nur mildern, bei einigen MS-Betroffenen wirken sie gar nicht.»

Das klappt verblüffend gut. Anfang September belegte sie beim Women's Irish Open Rang 30. Aktuell liegt sie auf Platz 857 des Rankings, nur 6 Schweizerinnen sind besser klassiert. Die gute Form will sie mitnehmen ans Turnier in Holzhäusern, die Motivation stimmt. «Ich komme mit genug Kraft, zumal es ein Heimturnier ist», freut sich die Spielerin vom Golfclub Crans-sur-Sierre.

Man darf gespannt sein, was Arafi vor heimischen Fans gelingt. Den grössten Erfolg hat sie ohnehin schon gefeiert: Trotz hartnäckiger Krankheit lebt sie ihren Golf-Traum.

SRF zwei, Sportpanorama, 10.09.2023 18:00 Uhr;

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