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Schladming 2013 Hirscher, der «Weltmeister der Herzen»

Marcel Hirscher hat für die perfekte Abschlussparty an der WM in Schladming gesorgt. In einem packenden Slalom-Rennen hielt er den Leistungen der Konkurrenten, vor allem aber dem Druck einer ganzen Nation stand.

Schlagartig wurde es ruhig unter den 40'000 Zuschauern im Hexenkessel von Schladming. Mit Felix Neureuther hatte der zweitletzte Fahrer soeben Österreichs Mario Matt von der Spitze verdrängt und war daran, die einheimische Ski-Party zu vermiesen.

Nur einer stand noch oben am Start: Marcel Hirscher. Im Gepäck zwar 28 Hundertstel Vorsprung auf Neureuther, aber auch der riesige Druck einer ganzen Gastgeber-Nation. Doch der 23-Jährige erfüllte die Erwartungen vollends, rettete seine Führung ins Ziel und brachte Schladming zum Kochen. «Ich habe oben alles mitgekriegt», sagte der Weltmeister nach dem Rennen. «Es war heftig, aber was soll ich sagen? Es ist genial.»

«Alles nur ein Spiel»

Seine Nervenstärke hatte Marcel Hirscher im Weltcup schon zur Genüge unter Beweis gestellt. In dieser Saison stand er bei den 9 Slaloms und City-Events immer auf dem Podest, fünf Mal davon ganz oben. Doch dass er auch an der WM zweimal so souverän durch die Slalomstangen tanzen würde, konnte man nicht erwarten. Schon seit Wochen hatten die Österreicher diese Goldmedaille budgetiert.

Hirscher gab nach dem Rennen denn auch zu, dass es schwierig war, den Druck auszublenden: «Man muss sich denken, dass alles nur ein Spiel ist, und es Wichtigeres im Leben gibt, als hier Erster zu werden», sagte er zu seiner Taktik.

Erst jetzt eine «perfekte WM» für Österreich

Hirscher mag es geholfen haben, die Wichtigkeit runterzuspielen. Für die Skination Österreich jedoch war dieses Goldmedaille viel mehr als ein gewonnenes Spiel. Dies verdeutlicht die Reaktion der hörbar ergriffenen österreichischen TV-Kommentatoren: «Ted Ligety ist vielleicht der Mann dieser WM, Marcel Hirscher aber ist der Weltmeister der Herzen. Diese Ski-WM ist jetzt eine perfekte WM.»

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