Am Team Captains Meeting im schwedischen Are platzte die Bombe: Auch die letzten drei Weltcup-Rennen der Frauen fallen wegen eines Coronavirus-Falls in der Gegend den Auswirkungen der Pandemie zum Opfer. Dies, nachdem bereits das Saisonfinale in Cortina d'Ampezzo aus demselben Grund ersatzlos hatte gestrichen werden müssen.
Brignone holt Gesamtweltcup
Die Absage verhalf Federica Brignone zum grössten Erfolg ihrer Karriere: Die 29-Jährige gewinnt als erste Italienerin überhaupt den Gesamtweltcup der Frauen. Vor den abschliessenden Rennen hatte Brignone 153 Punkte Vorsprung auf die zweitplatzierte Mikaela Shiffrin, die in Schweden ihr Comeback geben wollte.
Ehrlich gesagt ist es [die Absage] das Richtige.
Die US-Amerikanerin, die die grosse Kristallkugel zuletzt 3 Mal in Serie überlegen gewonnen hatte, hatte nach dem überraschenden Unfalltod ihres Vaters zuletzt mehrere Rennen ausgelassen.
Kleine Kugeln an Brignone und Vlhova
Brignone sichert sich zudem den Disziplinen-Sieg im Riesenslalom. Im Slalom holt Petra Vlhova die kleine Kristallkugel, zudem gewinnt sie die Wertung im Parallel-Slalom. Die beiden Speed-Wertungen hatte Corinne Suter für sich entschieden.
Die Entscheidungen um die Kristallkugeln
Disziplin | Die Top 3 |
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GESAMTWELTCUP | 1. Federica Brignone/ITA 1378 Punkte 2. Mikaela Shiffrin/USA 1225 3. Petra Vlhova/SVK 1189 |
ABFAHRT | 1. Corinne Suter/SUI 477 Punkte 2. Ester Ledecka/CZE 322 3. Federica Brignone/ITA 320 |
RIESENSLALOM | 1. Federica Brignone/ITA 407 Punkte 2. Petra Vlhova/SVK 333 3. Mikaela Shiffrin/USA 314 |
SLALOM | 1. Petra Vlhova/SVK 460 Punkte 2. Mikaela Shiffrin/USA 440 3. Katharina Liensberger/AUT 276 |
SUPER-G | 1. Corinne Suter/SUI 360 Punkte 2. Federica Brignone/ITA 341 3. Nicole Schmidhofer/AUT 217 |
ALPINE KOMBI | 1. Federica Brignone/ITA 200 Punkte 2. Wendy Holdener/SUI 125 3. Ester Ledecka/CZE 100 |
PARALLEL-SLALOM | 1. Petra Vlhova/SVK 113 Punkte 2. Clara Direz/FRA 100 3. Federica Brignone/ITA 90 |
Peter Gerdol informierte, dass die Entscheidung von der schwedischen Gesundheitsbehörde gekommen sei. «Wir akzeptieren diese Entscheidung natürlich», so der FIS-Renndirektor der Frauen. Gerdol erklärte, dass die infizierte Person mit niemandem Kontakt gehabt habe.
«Ich war ehrlich gesagt zuerst etwas vor den Kopf gestossen», schilderte der Schweizer Frauen-Cheftrainer Beat Tschuor den Moment der Bekanntgabe. Gleichzeitig sei es die Konsequenz der aktuellen Entwicklungen.
Michelle Gisin bezeichnete die gegenwärtige Situation ebenfalls als «sehr speziell». Zwar sei es schade, dass die Rennen abgesagt wurden. «Aber ehrlich gesagt ist es das Richtige», so die Engelbergerin. Es sei nur schon speziell, dass man angesichts der momentanen Lage überhaupt nach Schweden gereist sei.