Fragt man Menschen, die Marlies Schoch gut kennen, heisst es überall: «D Marlies, das isch e Frau miteme grosse Härz!». Niemandem würde es einfallen, etwas Schlechtes über Marlies Schoch zu erzählen.
In ihrer Beiz auf der Hundwiler Höchi hat Marlies Schoch seit 50 Jahren ihre Gaststube. Mit 31 Jahren übernahm sie die Stube von ihrem Vater, der mit 53 Jahren viel zu früh starb. Seither thront sie über dem Appenzellerland, an der Kantonsgrenze zwischen Appenzell Ausserrhoden und Innerrhoden.
«Ich habe die Welt gesehen. Ich brauche nicht mehr zu reisen.» Tatsächlich: Mit 21 Jahren reiste sie mit Sack und Pack nach Marokko. Ein Erdbeben hat die Stadt Agadir in Schutt und Asche gelegt. «Ich wollte den Menschen helfen!»
Ein Jahr lang hat sie für die Menschen dort Suppe gekocht, und die Kinder unterrichtet. Später ging sie noch nach Amerika. «Es war eine schöne Zeit, aber jetzt bin ich hier, und hier bleibe ich!»
Marlies Schoch ist zufrieden. Wohl auch deswegen, kommt die halbe Ostschweiz zu ihr. «Ich bin nie alleine. Von Bundesrat Hans-Rudolf Merz bis zum Büezer. Alle kommen, und alle sind willkommen.»