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SRF / Sébastien Thibault
abspielen. Laufzeit 59 Minuten 52 Sekunden.
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Leerstellen füllen. Zeitgenössische Musik aus Kiew

Die Geschichte der Avantgardemusik in der Ukraine ist – nicht erst seit dem 24. Februar 2022 – voller Brüche und Leerstellen. Im 20. Jahrhundert stiess der Wunsch nach künstlerischem Eigensinn hier immer wieder auf Blockaden, Zensur oder Verbote.

Zwar formierte sich Mitte der 1960er Jahre, etwa eine Dekade nach Stalins Tod, eine junge Szene kreativer sowjetischer Komponisten; doch galten sie als kulturelle Aussenseiter in einer zutiefst konservativen Gesellschaft. Erst mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion begann sich allmählich ein Geist des künstlerischen Fortschritts zu entfalten.

1997 wurde an der Kiewer Musikakademie das erste Studio für elektroakustische Musik in der Ukraine ins Leben gerufen. Die Komponistin Alla Zagaykevych und ihre Kollegen entwickelten dort ein umfangreiches Lehrangebot. Mit der Zeit wurde das Studio zu einem anerkannten Zentrum und Szenetreffpunkt für Nachwuchskomponist:innen. Bis heute ist Zagaykevych in Kiew geblieben. Die ukrainische Dirigentin Olga Prykhodko wiederum hat ihre Heimatstadt Kiew verlassen und ist mittlerweile in Berlin ansässig. Ihr Vokalensemble «Alter Ratio», gegründet 2010, verzahnt Gegenwartsmusik mit der alten Kiewer Chortradition.

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