Ein Karfreitags-Ei fault nie. Auf dem Estrich aufbewahrt, beschützt es das Haus ein ganzes Jahr lang vor Blitz und Feuersbrunst. Dieser Glaube veranlasste früher viele Menschen, die am Karfreitag gelegten Eier mit besonderer Vorsicht zu behandeln.
Wahrscheinlich war nicht die Magie, sondern diese Vorsicht der Grund, weshalb die Schale der Eier unbeschadet blieb und so nicht zu stinken begannen. Denn: Ein Ei mit einer intakten Schale fault nicht, es trocknet bei genügender Lüftung aus. Ganz egal, wann es gelegt wurde.
Auch das Verfüttern der Karfreitagseier an junge Kälber war lange beliebt und wird zum Teil noch heute praktiziert. Die Eier sollten die jungen Tiere vor Durchfall und Blähungen bewahren.
Die früher erhoffte heilende Wirkung der Karfreitagseier findet heute in der Wissenschaft eine erste Erklärung. So sollen Stoffe im Eidotter, die das junge Küken vor Krankheitserregern des heimatlichen Hofes schützen, auch bei den jungen Kälbern wirken. Bei der Untersuchung wurde allerdings nicht zwischen Karfreitags- und anderen Eiern unterschieden.