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Der digitale Dolmetscher

Wer einen Brief in einer fremden Sprache schreiben muss oder in einem Land unterwegs ist, dessen Sprache er nicht spricht, ist oft verunsichert. Digitale Assistenten können hier Abhilfe schaffen, doch sie stossen auch an Grenzen.

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Texte maschinell übersetzen

Für private Anwendungen bieten sich zwei Lösungen an: Google Übersetzer und DeepL des gleichnamigen deutschen Startups.

Ein einfaches Experiment zeigt: Beide digitalen Helfer sind in der Lage, einen kurzen englischen Text aus der Wikipedia fehlerfrei auf Deutsch zu übersetzen. Fälle, Zeitformen und Modi sind richtig wiedergegeben, auch Nebensätze werden korrekt übersetzt.

Das ist eine erstaunliche Leistung. Trotzdem sollte man einer maschinellen Übersetzung nicht einfach blind vertrauen. Zu diesem Schluss kommt ein Test der Bundesverwaltung, die DeepL vor zwei Jahren evaluierte: Zwar liefere die Software akzeptable Qualität, es komme aber oft vor «dass die von DeepL Pro produzierte Übersetzung sprachlich korrekt klingt und inhaltlich Sinn zu ergeben scheint, aber nicht dem Inhalt des Ausgangstexts entspricht.»

Google und DeepL unterscheiden sich in verschiedenen Punkten: Google Übersetzer arbeitet mit mehr als hundert Sprachen, während DeepL auf rund ein Dutzend beschränkt ist. DeepL bietet für private einen kostenlosen Dienst an, für Organisationen gibt es verschiedene Abo-Modelle, bei denen der Datenschutz gewahrt bleibt.

Die Dolmetscherin aus der Tasche

Neben einem Übersetzungsdienst für Texte bietet Google eine App an, die zum Beispiel gesprochenes Englisch auf Deutsch überträgt und die Übersetzung dann vorliest.

Das mag unterwegs in einer fremden Stadt bei der Suche nach dem Bahnhof eine Hilfe sein, wirklich zuverlässig funktioniert der Dienst aber nicht: In einem einfachen Test übersetzte die App den Englischen Ausdruck «dressed» (angezogen) mit «gestresst» und auch mit der Satzstellung hat sie ihre liebe Mühe.

Trotzdem ist erstaunlich, wozu Maschinen in der Lage sind. Dahinter steckt Jahrzehntelange Forschung, die alleine in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht hat – und sicher noch weiter machen wird.

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