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Von der Pandemie gestoppt: Die unbändige Tour-Maschine Shame aus London.
zvg
abspielen. Laufzeit 107 Minuten.
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Shame: Ausnüchterungszelle für alle

Vor genau 3 Jahren wuchteten die Noch-Teenager Shame ihr Debüt «Songs of Praise» auf die Welt und donnerten mit hunderten Live-Shows hinterher. Jetzt vertont die gereifte Band auf «Drunk Tank Pink» wie sie in der Ruhe nach dem Sturm ins Loch fiel und die Wände hoch ging.

Ein Cocktail aus irrer Rastlosigkeit, Selbstzweifel, Hoffnung, lähmender Langeweile, Grössenwahn und Verlorenheit: Shame sind wir, die Welt 2021. «I'm burning at both ends» – frei übersetzt «das ist alles zu viel für mich» – bellt Sänger Charlie Steen im Highlight «Nigel Hitter», einem Song über die Schwierigkeiten nach dem ganzen Band-Wahnsinn die einfachsten alltäglichen Dinge zu erledigen.

Wem würde es aktuell nicht gut tun, etwas ins besänftigende Rosarot zu starren? «Drunk Tank Pink» ist benannt nach der Farbe, in der Ausnüchterungszellen bepinselt sind, die Farbe zum Runterkommen. Die Lyrics habe Steen mit dem Kopf in einer innen rosarot bemalten Kartonbox geschrieben.

Herausgekommen ist jedoch alles andere als eine rosarote Kartonbox: «Drunk Tank Pink» ist intensiv und ein aufreibender Ausflug in die Abgründe und Fragilität der Menschlichkeit, genauso betörend wie abstossend. Und da ist es eben doch, das Rosarot: Es geht uns allen gleich.

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