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Spritze mit grüner Flüssigkeit, dahinter das Wort Doping.
Legende: Das eine oder andere Wundermittel soll helfen, die Leistung zu steigern. SRF
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Services Dopingkontrolle: So läuft es im Amateursport

Nicht nur Spitzensportler werden auf Doping getestet, solche Kontrollen haben mittlerweile auch im Breitensport ihren Einzug gehalten. Doch wie funktioniert das genau? «Espresso» zeigt, was einem Hobbysportler in Sachen Doping blühen kann.

Wer ab und zu an einem Volkslauf teilnimmt, macht sich vermutlich keine grossen Gedanken zum Thema Doping. Und dennoch kann es sein, dass er auf unerlaubte Substanzen getestet wird, denn je länger je mehr gehören Dopingtests auch dort zum Alltag. «Espresso» hat mit Michael Krattiger, Leiter Prävention/Information der Organisation Antidoping Schweiz, gesprochen und zeigt, wie eine solche Kontrolle vor sich geht.

Wer gibt den Auftrag?

Bei einem Event wie dem Iron Man Zürich, der von einem internationalen Organisator durchgeführt wird, werden Dopingkontrollen bei Antidoping Schweiz oder einer anderen Organisation eingekauft. Die Tests erfolgen immer unangekündigt und im gleichen Schema, denn der Ablauf ist klar reglementiert und weltweit der gleiche.

Wer wird kontrolliert?

Die Auswahl erfolgt auf verschiedene Weisen. So kann es sein, dass nur die Besten – also die Podiumsplätze – aufgeboten werden. Eventuell fügen die Kontrolleure gezielt gewisse Ränge zur Auswahl hinzu. Oder die Athleten werden per Zufallsprinzip ausgelost. Eine weitere Möglichkeit: Man macht eine Zielkontrolle bei einzelnen Athleten, die verdächtig sind.

Wie läuft eine Dopingkontrolle im Breitensport ab?

Die Kontrolleure kontaktieren einen Teilnehmer und bieten ihn zur Dopingkontrolle auf. Damit sichergestellt wird, dass die richtige Person getestet wird, muss sich der Athlet ausweisen und das Dopingaufgebot unterzeichnen. Ab diesem Moment wird der Sportler pausenlos beschattet. Will er zum Beispiel vor dem Lauf wärmere Kleidung holen, wird er begleitet.

Die Kontrolle kann mittels eines Blut- oder eines Urintests durchgeführt werden. Bei letzterer ist es ab dem Zeitpunkt des Aufgebots nicht mehr erlaubt, auf die Toilette zu gehen. Somit wird sichergestellt, dass die Urinprobe frisch ist.

Jeder Athlet darf zum Test eine Begleitperson mitnehmen. Ein weiteres wichtiges Recht der Athleten: Die Person, die die Kontrolle durchführt, muss immer vom selben Geschlecht sein, wie der Sportler.

Nachdem der Urin oder das Blut abgegeben wurde, wird die Probe in sogenannte A- und B-Flaschen abgefüllt. Das macht der Athlet selber, damit nichts manipuliert werden kann. Anschliessend werden die Proben verschlossen.

Mehr zum Thema:

  • Audio
    Freizeitsportler in der Doping-Falle
    aus Espresso vom 29.07.2014. Bild: Keystone
    abspielen. Laufzeit 5 Minuten 48 Sekunden.

    Freizeitsportler in der Doping-Falle

    Antidoping Schweiz warnt vor Sportlernahrung, die übers Internet in Asien oder den USA bestellt werden kann. Produkte mit dubioser Herkunft können illegale Substanzen enthalten. Hunderte von Bestellern erhalten statt des Päcklis eine Busse.

Schliesslich füllen die Athleten und die Kontrolleure gemeinsam ein Protokoll aus, welches von allen unterzeichnet wird. Zusätzlich können Bemerkungen angebracht werden, zum Beispiel wenn man gewisse Medikamente einnimmt. Dann wird die Probe ins Labor geschickt. Dort wird die A-Probe analysiert, die B-Probe wird eingefroren.

Sobald die Resultate bekannt sind, werden der Athlet und sein Verband über die Resultate informiert, auch wenn die Probe keine Auffälligkeiten gezeigt hat. Im Ausland ist das nicht unbedingt Standard.

Darf der Eventteilnehmer eine Dopingkontrolle ablehnen?

Wer zur Kontrolle aufgeboten wird, muss erscheinen. Nichterscheinen oder die Verweigerung der Teilnahme wird wie eine positive Probe behandelt.

Was passiert, wenn der Test positiv ist?

Bei einem positiven Resultat fordert Antidoping Schweiz den Sportler auf, Stellung zu nehmen. Er hat zudem das Recht auf eine Zweitanalyse der B-Probe. Dabei kann er oder eine Vertrauensperson bei der Öffnung der Probe im Labor anwesend sein.

Ist auch die B-Probe positiv, leitet Antidoping Schweiz ein Verfahren ein und klagt den verdächtigten Sportler bei der Disziplinarkammer für Dopingfälle von Swiss Olympic an. Diese fällt ein Urteil und legt das Strafmass fest.

Wie kann ich ein positives Resultat verhindern?

Erkältung, Fieber oder Schmerzen. So mancher greift dann in die Hausapotheke. Aber hier ist Vorsicht geboten. Denn Dopingsubstanzen finden sich auch in vielen gebräuchlichen Medikamenten. Ja sogar Mittel aus der Alternativmedizin können beim Dopingtest ein positives Resultat hervorrufen.

Deshalb sollte jeder Sportler die Medikamente vor der Einnahme hinsichtlich verbotener Substanzen oder Methoden überprüfen. Auf der Internetseite von Antidoping Schweiz, Link öffnet in einem neuen Fensterim Browser öffnen kann er die dazu erforderlichen Informationen abfragen.

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