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Keine 3 Minuten: «Der Koch»
Aus Kultur Extras vom 03.09.2014.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 48 Sekunden.
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Film & Serien Film-Tipp des Tages: «Der Koch»

Maravan, ein tamilischer Meisterkoch, gründet mit Kellnerin Andrea einen Cateringservice der besonderen Art: aphrosidierende Menüs für Paare vor der Liebesnacht. Als eine Prostituierte und ihr waffenhandelnder Freier plötzlich auch zum Kundenkreis zählen, kommt Maravan in einen Gewissenskonflikt.

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Mittwoch um 20:00 Uhr auf SRF zwei

Der talentierteste Koch in einem Zürcher Gourmettempel ist ausgerechnet der Küchengehilfe Maravan, ein junger tamilischer Secondo. Doch statt ihn zu fördern, schmeisst ihn der Chef bei erstbester Gelegenheit hinaus. Eine Talentprobe von Maravan bekommt dann die Kellnerin Andrea zu spüren - und zwar wortwörtlich. Auf ihren Wunsch bekocht er sie, zaubert ein Menü hin, das so aphrodisierend wirkt, dass sie den schüchternen Maravan ins Bett zerrt.

Ihre eigene Hemmungslosigkeit verblüfft Andrea später. Denn sie ist eigentlich lesbisch. Maravans Herz gehört der Tamilin Sandana, hat ihr auch schon einen Heiratsantrag gemacht. Doch die gut integrierte Frau pfeift auf Traditionen, lehnte den Antrag ab. Auch wenn ihr Maravan eigentlich gefällt, der junge Mann ist ihr noch zu bieder.

Verordnete Kost von Sexualtherapeuten

Die clevere Frau wittert eine Goldgrube und überredet Maravan, mit ihr einen Cateringservice der besonderen Art zu gründen: Paare werden in intimer Atmosphäre bekocht - nach dem aphrosidierenden Genuss des ausgeklügelten Mehrgängers folgt unausweichlich eine Liebesnacht.

Auch Sexualtherapeuten greifen gerne auf die Dienste von Maravan und Andrea zurück, um das Intimleben bei kriselnden Paaren wieder in Schwung zu bringen. Und schliesslich erweitert Andreas Freundin Makeba, ein Callgirl, den Kundenkreis. Zum Entsetzen vom prüden Maravan soll er inskünftig sie und ihre Freier bekochen. Darunter ist der Waffenhändler Dalmann, ein Widerling der Sonderklasse.

Zähneknirschend willigt Maravan in dieses unmoralische Treiben ein. Er muss nämlich Geld verdienen, so viel wie möglich, in so kurzer Zeit wie möglich. Denn seine geliebte Grossmutter Nangay, die ihm das Kochen beigebracht hat, braucht eine teure Herzoperation. Und er spendet den örtlichen Vertretern der Tamil Tigers grosszügige Summen, um zu erfahren wie es seinem Cousin Ugalu geht. Dieser hat sich nach der Rückkehr den tamilischen Widerstandskämpfern angeschlossen, kämpft jetzt im Bürgerkrieg. Die Kämpfe werden auch dank Dalmann in Gang gehalten, der beide Seiten mit Waffen beliefert

Als Maravans Herzensdame Sandana erfährt, dass Dalmann zum Kundenkreis des Cateringservices gehört ist sie entsetzt. Doch erst als tragische News aus Sri Lanka eintreffen, handelt Maravan. Sein Menü der Liebe funktioniert er für ein Schäferstündchen von Makeba und Dalmann kurzerhand um. Mit einem Menü des Todes will er den verhassten Waffenhändler ins Jenseits befördern.

Visuell-sinnliches Feuerwerk

Mit «Der Koch» hat ein weiterer Beststeller von Martin Suter den Weg auf die Leinwand gefunden. Im Spannungsfeld der friedlichen Schweiz und dem von Bürgerkrieg zerrütteten Sri Lanka spielt die turbulente Geschichte um einen jungen Tamilien, der sich zwischen den Welten bewegt.

SRF-Koproduktion

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Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) hat diesen Film koproduziert.

Nach einem Drehbuch von Ruth Toma entstand unter der Regie von Ralf Huettner eine Suter-Adaptation, die neben der Inszenierung des persönlichen Dramas auch auf die Kochszenen setzt: ein visuell-sinnliches Feuerwerk. Neben bekannten Gesichtern aus dem deutschsprachigen Raum wie Jessica Schwarz und Hanspeter Müller-Drossart gibt es talentierte britisch-indische Newcomer zu sehen, so Natalie Perera als Sandana und Hamza Jeetooa als Maravan. Erwähnenswert in der schweizerdeutschen Synchronfassung ist ausserdem Aaron Hitz, der die Hauptrolle spricht, auch bei den tamilischen Passagen.

Produziert wurde «Der Koch» von Senator-Film und C-Films, als Koproduzent fungierte SRF Schweizer Radio und Fernsehen.

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