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Film & Serien Film-Tipp des Tages: «Die schwarzen Brüder»

Um sich die Arztkosten für seine Frau zu leisten, verkauft ein Tessiner Bergbauer seinen Sohn einem Kinderhändler. Unter unmenschlichen Bedingungen arbeitet dieser in Mailand als Kaminfegerbub. Um sich zu wehren, gründet er die Bande «Die schwarzen Brüder» und sagt dem Kinderhändler den Kampf an.

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Mittwoch um 20:00 Uhr auf SRF zwei und anschliessend eine Woche lang online.

Giorgios (Fynn Henkel) Kindheit in einem Tessiner Bergdorf ist zwar von Armut geprägt, aber glücklich. Als eines Tages ein Adler seine Mutter (Sabine Timoteo) schwer verletzt, wird die Lage der Familie jedoch schnell prekär. Sein Vater (Leonardo Nigro) kann sich keinen Arzt leisten.

Diese Situation macht sich Antonio Luini (Moritz Bleibtreu) zunutze. Er ist in den Tessiner Tälern auf der Suche nach Knaben, die er in Mailand als Kaminfegergehilfen verkaufen kann. Er bietet Giorgios Vater Geld für seinen Sohn. Schweren Herzens geht dieser den Deal ein. Zusammen mit einer Gruppe anderer Buben wird Giorgio nach Mailand verschleppt.

Harte Arbeit und Bandenkrieg

Dort verkauft Luini den Knaben an den Kaminfeger Battista Rossi (Waldemar Kobus). Mit dem Familienvater Rossi hat Giorgio zwar vergleichsweise Glück, nicht aber mit dessen Frau und Sohn, die dem Verdingbub das Leben schwer machen.

Der Alltag der Kaminfegerjungen ist beinhart. Sie werden, da sie klein genug sind, die Kamine hochgeschickt, um dort den Russ mit blossen Händen zu entfernen. Doch nicht nur die harte Arbeit macht den Kindern zu schaffen, sie werden zu allem Übel auch noch von einer Bande aus dem Quartier drangsaliert, die sich «Die Wölfe» nennt. Giorgio, der in Alfredo (Oliver Ewy) einen Freund gefunden hat, beschliesst, sich gegen diese Bande und gegen Luini, der ihnen noch immer das Leben schwermacht, zu wehren. Sie gründen ihre eigene Bande, «Die schwarzen Brüder», und planen ihre Flucht zurück ins Tessin.

Kinderbanden gegen böse Erwachsene

Xavier Kollers Film «Die schwarzen Brüder» basiert auf dem gleichnamigen Jugendbuchklassiker von Kurt Held und Lisa Tetzner. Die beiden Autoren erhielten während der Nazizeit Asyl in der Schweiz. Held, der eigentlich Kurt Kläber hiess, ist auch der Schöpfer einer anderen Geschichte, in denen sich eine Kinderbande gegen böse Erwachsene wehrt: «Die rote Zora».

Xavier Koller gehört zu den wenigen Schweizer Regisseuren, die auch international bekannt sind. 1990 gewann der gebürtige Schwyzer mit dem Drama «Reise der Hoffnung» einen Oscar für den besten ausländischen Film. Das Schweizer Publikum kennt Koller als Schöpfer von «Das gefrorene Herz», «Der schwarze Tanner», «Eine wen iig, dr Dällebach Kari» und des soeben erschienenen «Schellen-Ursli».

In der schweizerisch-deutschen Koproduktion spielen die Schweizer Schauspieler Leonardo Nigro und Sabine Timoteo sowie die deutschen Moritz Bleibtreu, Waldemar Kobus, Richie Müller und Fynn Henkel, der Giorgio verkörpert. Der Jungstar ist diesen Sommer bei einem Unfall tödlich verunglückt.

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