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Film & Serien Film-Tipp des Tages: «I, Anna»

Es beginnt mit einem Mord: Ein Mann liegt erschlagen in seinem Apartment. Doch rasch wird aus dem Krimiplot ein vielschichtiges Drama. Der ermittelnde Inspektor ist fasziniert von der Frau, die sich als Hauptverdächtige entpuppt, und lässt sich auf ein gefährliches Spiel ein.

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Sonntagnacht um 23:25 Uhr auf SRF zwei

Anna, eine einsame Frau mittleren Alters (Charlotte Rampling), nimmt an einem Speed-Dating teil. Von Anfang an fühlt sie sich fehl am Platz. Und ist froh, als sie schliesslich an der Bar doch noch einen netten Kerl trifft.

Kurz darauf in der gleichen Nacht: Detektivinspektor Bernie Reid (Gabriel Byrne) hört im Auto einen Polizeinotruf. Reid, der seit der Trennung von seiner Frau im Hotel wohnt und jede Nacht schlaflos die Stadt durchstreift, ist als Erster am Tatort. Dort findet er den allein lebenden George Stone brutal erschlagen in seinem Apartment.

Verhör am Tatort

Beim Weg aus dem Wohnhaus begegnet Reid vor dem Lift einer Frau. Ein kurzer Wortwechsel genügt und Reid ist fasziniert von ihr. Noch am selben Tag lässt er von seinem Assistenten ihre Personalien überprüfen. Die mysteriöse Frau heisst Anna Welles - und ist durch ihre Nähe zum Tatort kurz nach der Tat eine der Hauptverdächtigen im Mordfall Stone.

Reid beginnt ihr zu folgen, obwohl er damit gegen sein Berufsethos verstösst. Er folgt ihr an eine Speed-Dating-Party. Als er sie anspricht, leugnet er aber, sie jemals gesehen zu haben. Doch die Anziehung zwischen ihnen ist offensichtlich. Je besser Reid Anna kennenlernt, desto mehr wird klar, dass sie nicht nur einsam ist, sondern auch von einem traumatischen Vorfall in ihrer Vergangenheit verfolgt wird. Sein berufliches Selbstverständnis kommt immer mehr ins Wanken, denn er sehnt sich nach ihr. Doch dann beschliesst er, sie mit einem Verhör am Tatort zu konfrontieren.

Eine Frau betrachtet sich im Spiegel.
Legende: Charlotte Rampling als Anna Welles. SRF/Filmcoopi

Der Mama auf den Leib geschneidert

«I, Anna» ist das Spielfilmdebüt von Charlotte Ramplings Sohn Barnaby Southcombe, der auch das Drehbuch schrieb. Es ist ein Film, den er seiner Mutter auf den Leib geschrieben hat. In «Die Zeit» endet die Filmkritik in einem Loblied auf die britische Darstellerin: «‹I, Anna› ist natürlich auch ein Spiel um und für Charlotte Rampling, die Grossartige. Ihre Anna ist unnahbar und zart, verschlossen und doch wie eine Knospe, die sich öffnen will, sie ist bedauernswert und schlimm, kalt bis ins Mark und voller Leidenschaft.»

Aber auch die Darstellung von London im Film wird hervorgehoben, das hier mehr ist als blosser Hintergrund: «Sehenswert ist der Film nicht nur wegen seiner Darsteller, sondern auch, weil er gut fotografiert ist, ein London-Film mit einer Stadt, die hier beinahe schon so fremd wirkt wie das Los Angeles des ‹Blade Runner›.»

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