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Film & Serien Film-Tipp des Tages: «Natural Born Killers»

Auf einer Odysse durch die Neu-Mexiko hinterlässt das verliebte Killerpärchen Mickey und Mallory eine Spur der Verwüstung und ermorden 52 Menschen. Ihnen auf der Fährte sind sensationsgeile Medien. Auch Cop Jack Scagnetti macht Jagd auf die beiden Killer, die alsbald wie Popstars gefeiert werden.

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Freitagnacht um 00:30 Uhr auf SRF zwei

Die beiden White-Trash-Kids Mickey (Woody Harrelson) und Mallory (Juliette Lewis) verlieben sich ineinander. In einer kitschig-romantischen Zeremonie schwören sie sich ewige Liebe. Ihre Flitterwochen führt die beiden in die Wüste von New Mexico, wo das Paar aus purer Mordlust innerhalb von 21 Tagen 52 Menschen ermorde. Bei den Massakern lassen sie jeweils eine Person leben, die anschliessend ihre Geschichte erzählen soll. Die Cops sind ihnen auf den Fersen, die Öffentlichkeit verklärt die «M&M-Killer» zu Outlaws, und der sadistische Polizist Jack Scagnetti (Tom Sizemore) ist fanatisch davon besessen, die Serientäter zur Strecke zu bringen.

Als die beiden Liebenden in der Wüste während eines Drogentrips von Klapperschlangen gebissen werden, überfallen sie eine Apotheke, um an ein Gegengift zu kommen. Doch der Raubzug geht schief, und das Killerpärchen wird geschnappt. Im Gefängnis stehen sie unter der Aufsicht des passionierten Anstaltsleiter Dwight McClusky (Tommy Lee Jones), der ein Fernsehinterview mit Sensationsreporter Wayner Gale (Robert Downey jr.) einfädelt. Doch während der Aufnahmen bricht eine Revolte aus, die schnell eskaliert.

Prophetischer Kultfilm

Als Oliver Stones «Natural Born Killers» 1994 in die Kinos kam, traf diese brutale Satire um ein durchgeknalltes Mörderpaar auf die moralinsaure Reaktion der Medienwelt: «Gewaltverherrlichung» lautete der Vorwurf. 20 Jahre und einige ähnlich provokante Filme später hat sich der einstige Skandal vor dem Hintergrund einer zunehmend verrohten Medienberichterstattung deutlich relativiert.

«Natural Born Killers» gilt heute als Kultfilm, und seine Gesellschafts- und Medienkritik mitunter als geradezu prophetisch. Oliver Stone demonstrierte hier mit seinem ästhetisch und dramaturgisch brillant zur Schau gestellten Zynismus auf abstossende Weise die enorme Wirkungsmacht einer Brutalität, die ihre entsetzliche Authentizität bereits damals an einen immer indifferenter werdenden Voyeurismus verloren hatte.

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