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Filmfestival Locarno Mit der Einladung von Israel erntet das Festival Kritik

Das Filmfestival Locarno zeigt in der Sparte «First Look» Filme aus Israel. Gegen diesen Entscheid gibt es Proteste. Während des Festivals wurde an einer Pressekonferenz Kritik an der Festivalleitung geübt. Diese betont, man habe die Filme nach rein künstlerischen Kriterien ausgewählt.

In einem kleinen Theater in Locarno, ganz nah am Festivaltrubel, war am Freitag laute Kritik zu hören. Die Aktion BDS Schweiz hatte zur Pressekonferrenz geladen. Bereits im April hatte sie einen Aufruf an das Filmfestival veröffentlicht, ihre Petition wurde von über 200 Filmschaffenden unterzeichnet.

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Am kommenden Samstag um 13.33 Uhr geht der Kultur-Stammtisch auf Radio SRF 4 News in einer Sondersendung aus Locarno der Frage nach, was ein Kultur-Boykott bewirken kann und widmet sich dabei der Diskussion um die Sparte «First Look» am Filmfestival Locarno.

Zu den Unterzeichnenden zählen auch Schweizer Künstler, die selbst am Festival präsent sind: die Regisseurin Stina Werenfels etwa, oder der Animationsfilmer Georges Schwizgebel. In der Erklärung fordern die Filmemacher die Festivalleitung dazu auf, die Kooperation mit Israel zu überdenken.

Die Unterzeichnenden kritisieren, dass das Festival für die Sparte «First Look» mit dem Israeli Film Fund zusammenarbeitet, der vom israelischen Aussenministerium unterstützt wird. Damit lasse sich das Festival von der israelischen Regierung instrumentalisieren.

Das Festival hat auf die Kritik reagiert, indem sie die ursprünglich «Carte blanche» betitelte Sektion in «First Look» umbenannte. Dadurch wollte es verhindern, dass der Titel der Sektion als Freipass, als «carte blanche», missverstanden werden könnte, heisst es in der Stellungnahme. Die Auswahl der Filme obliege gänzlich der künstlerischen Leitung des Festivals.

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