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Filmkritik zu «Muppets Most Wanted»
Aus Kultur Extras vom 30.04.2014.
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 20 Sekunden.
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Film & Serien «Muppets Most Wanted» – Der Irrsinn geht weiter

Dass die Muppets immer noch da sind, ist nicht allein das Resultat geschickten Marketings oder unverschämten Glücks. Nein. Wahnsinn hat kein Verfallsdatum. Die Zeiten ändern sich. Die plüschigen Chaoten bleiben.

Die Muppets haben sich wieder zu einer Truppe zusammengeschlossen. Ein dubioser Agent, Dominic Badguy, überredet die Puppen zu einer Welttournee. Doch dahinter steckt eine List: Badguy und sein Komplize Constantine, der wohl gefährlichste Frosch der Welt, wollen die Kronjuwelen aus dem Tower klauen. Damit der Coup gelingt, wird Kermit aus dem Verkehr gezogen und Constantine nimmt seinen Platz ein. Ein Froschtausch mit Folgen.

Filmszene: Zwei identisch aussehende Frosch-Puppen
Legende: Der doppelte Kermit (Kermit und Constantine). Disney

Eine Nummernrevue

Als die Muppets 2011 nach zehnjähriger Pause ihr Comeback auf der grossen Leinwand feierten, war das eine gelungene Überraschung. Anders als erwartet versprühte der siebte Streifen der Franchise einen ansteckenden Enthusiasmus. Mit «Muppets Most Wanted» versucht Disney den Coup zu wiederholen.

An der Seite der Puppen treten diesmal Ricky Gervais und Tina Fey auf. In unbedeutenden Nebenrollen. Der Film leidet darunter. Im vorangegangenen Werk hatte Jason Segel die Hauptrolle gespielt und nicht die Puppen. Er stand im Mittelpunkt, hielt die Fäden zusammen und hat der Geschichte ungeahnte emotionale Tiefe verliehen. Stellt man an «Muppets Most Wanted» die gleichen Erwartungen, wird man enttäuscht. Hier fehlt der rote Faden gänzlich. Der Film verrennt sich in Versatzstücken.

Fünf Muppet-Puppen mit Anzügen und goldenen Hüten
Legende: In der Fortsetzung gibt's Revuetheater statt emotionale Tiefe. Disney

Internationale Prominenz

In sich sind die Sketche meist Muppet-würdig, das heisst – anarchisch und umwerfend komisch. Auch musikalisch hat der Film einiges zu bieten, doch einen Oscar wie 2012 «Man or Muppet» wird dieses Mal kein Song erhalten.

Erwähnenswert sind die unzähligen Kurzauftritte internationaler A-Prominenz, von Céline Dion über Christoph Waltz bis Til Schweiger, die allerdings ausser dem Aha-Effekt und anschliessendem Sinnieren darüber, wen man denn gerade gesehen hat, gar nichts bringen.

The show goes on

«Muppets Most Wanted» ist nicht das Comeback, es ist die Tournee danach. Auch wenn der Film nicht ganz auf der Höhe seines Vorgängers ist, erfüllt er alle Erwartungen, die man an verrücktes Puppen-Vaudeville stellen kann: Perfekte Unterhaltung. Applaus, Applaus.

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