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Film & Serien «The Simpsons» - der gelbe Zerrspiegel der US-Gesellschaft

Die Simpsons haben alle möglichen TV-Rekorde gebrochen. Seit 24 Jahren bringt der linksliberale Macher Matt Groening mit der dysfunktionalen Familie Simpson Woche für Woche die Welt durcheinander. Und das auf dem rechtslastigen TV-Sender FOX.

Die gelben Nächte

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Bis 17. August jeweils freitags und samstags nach Mitternacht auf SRF zwei.

Die genauen Sendezeiten finden Sie im TV-Programm.

Seit «The Simpsons» 1989 ihren Einstand im US-Fernsehen gaben, ist eine ganze Generation mit den gelben Cartoon-Helden aufgewachsen: Wer als Kind über die klamaukigen Spässe des vorwitzigen Bart und seines dödeligen Vaters Homer gelacht hatte, konnte später als Erwachsener die satirischen Seitenhiebe geniessen, die ihr Schöpfer Matt Groening gegen die Auswüchse der wechselnden Zeiten austeilte – oft zum Verdruss des konservativen Murdoch-Senders FOX.

Unbeirrbar sind Homer, Bart, Marge und Lisa in bislang 530 Folgen zu der beliebtesten Zeichentrick-Familie der Welt geworden. Die Reihe der Gaststars, die sich im Erfolg der Gelben sonnte, reicht von Anne Hathaway und Elizabeth Taylor bis zu Stephen Hawking, Thomas Pynchon und Mick Jagger.

Abgedrehte Volksbildung

«The Simpsons» ist zugleich amerikanischer Sitten(zerr)spiegel und leicht abgedrehte Stätte für Volksbildung: Viele US-Amerikaner gewinnen aus dieser anspielungsreichen Zeichentrick-Serie mehr kulturellen Input, als aus Zeitungen und Nachrichtensendungen. Auch aktuelle soziale Fragen finden in Springfield ein fiktionales Forum; so wurde bereits 2005 eine «Simpsons»-Folge dem Thema Homo-Ehe gewidmet.

Groening und seine Produktionspartner Al Jean und James L. Brooks (der Regisseur von «Broadcast News» und «As Good As It Gets») pinkeln überhaupt gerne dem konservativen Muttersender ans Bein. Immer wieder mal erscheint der Heli von FOX NEWS in der Serie, beschriftet mit einem Slogan, der dem offiziellen Motto des Nachrichtenkanals «fair and balanced» («fair und ausgewogen») krass widerspricht: Einmal hiess es da «FOX NEWS - ungeeignet für Zuschauer unter 75»; ein andermal gar «FOX NEWS - nicht rassistisch, aber die Nummer 1 bei Rassisten».

Wie gelingt es dem linksliberalen «Simpsons»-Team, seine Weltsicht auf dem rechtslastigen Sender unbehelligt unterzubringen? Die Antwort liegt in den Anfängen von «The Simpsons». «Als die Serie auf FOX startete, waren die zu allem bereit, um uns zu kriegen. Und wir haben damals die kreative Unabhängigkeit als Grundregel etabliert. Und daran halten die sich. Bis heute», sagt Matt Groening in einem Interview mit SRF.

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