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Kunst 180 Millionen für ein neues Museumsquartier in Lausanne

Andere Kantone spitzen im Kulturbereich den Rotstift – Lausanne lässt derweil Baupläne zeichnen: Bis 2018 soll am Bahnhof ein neues Museumsquartier entstehen. Die Stadt feiert den Entscheid mit einem grossen Fest. Obwohl dem Bau noch zwei hängige Rekurse im Weg stehen.

Während andere Kantone im Kulturbereich die Rotstifte spitzen, will der Kanton Waadt 180 Millionen Franken in ein neues Museumsquartier in Lausanne investieren. Die Kulturministerin Anne-Catherine Lyon freut das: «In der Waadt stehen alle Parteien hinter den Ausgaben für die Kultur.» Das Projekt heisst «Pôle Muséal» und sieht den Bau drei neuer Museumsgebäude vor.

Kunst auf 23‘000 Quadratmetern

In die drei neuen Gebäude einziehen sollen das Kantonale Kunstmuseum, das Designmuseum Mudac und das Photomuseum Elysée. Neuer Museumsraum sei nötig, versichert Lyon. Schon 1926 habe der damalige Direktor des Kunstmuseums der Regierung geschrieben, dass das Gebäude zu klein sei. «Die Latenzzeit beträgt also fast 100 Jahre». Nun also soll das Projekt konkret werden, auf 23'000 Quadratmetern. Die Eröffnung ist auf 2018 geplant.

Das sind ambitionierte Pläne. Zum Wettbewerb eingeladen wurden 21 Architekturbüros, darunter renommierte, wie das von Jean Nouvel und weitere Pritzker-Preisträger: Was in Lausanne entsteht, soll international wahrgenommen werden und Gäste aus aller Welt anziehen.

Lausanne feiert

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Vom 5. bis 14. Juli feiert Lausanne das Museums-Projekt «Pôle Muséal» mit dem Fest «Objectif gare» und vier Touren von den aktuellen Museen zu den neuen Standorten beim Bahnhof.

Eröffnung 2018, gefeiert wird schon jetzt

Die Stimmung ist euphorisch, ab Freitag soll das neue Museumsquartier ausgiebig gefeiert werden. Eingerichtet werden drei Parcours, die von den alten Museen an den neuen Standort führen: Kunstwerke werden den Weg säumen, der zu dem neuen Standort führt. Mit Bauarbeiten wurde noch nicht begonnen.

Feiert Lausannes Kulturministerin zu früh? «Das ist keine Siegesfeier», wehrt Anne-Catherine Lyon ab. Das sei ein Fest, vergleichbar etwa mit dem Stadtfest von Lausanne oder dem Montreux Jazz Festival. «Wir bleiben bescheiden», versichert sie. Mit gutem Grund: Noch ist kein Bagger aufgefahren, zwei hängige Rekurse verhindern aktuell noch den Abbruch und der Architekturwettbewerb für zwei der drei neuen Gebäuden läuft noch.

Sendung: Radio SRF 2 Kultur, Kultur kompakt, 3.6.2015, 16.50 Uhr.

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