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«5Pointz» in New York Millionen für zerstörte Graffiti

Graffiti sind Kunst, sagt ein New Yorker Gericht. Eine Gruppe von Graffiti-Künstlern bekommt nun Schadenersatz in Millionenhöhe, weil ihre Werke zerstört wurden.

Eine Gruppe von Graffiti-Künstlern bekommt 6,7 Millionen Dollar Schadenersatz für die Zerstörung ihrer Werke in New York. Es geht um den früheren Lagerhauskomplex «5Pointz».

Mekka für Sprayer

Das Gebäude, das inzwischen abgerissen wurde, war das wohl wichtigste Graffiti-Zentrum der Welt. «5Pointz» im Stadtteil Queens war eine Pilgerstätte für Künstler und Fans gewesen. Seit den 1990er-Jahren kamen bekannte Sprayer aus aller Welt nach Queens, um sich auf den Wänden von «5Pointz» zu verewigen.

Der Eigentümer Jerry Wolkoff hatte die Aussenwände Graffiti-Zentrums 2013 über Nacht mit weisser Farbe übermalen lassen. Er liess den Komplex danach abreissen und auf dem Grundstück Luxuswohnungen bauen – zum Protest vieler Künstler und Unterstützer.

Graffiti-Gemälde an einer Hauswand.
Legende: Ein New Yorker Gericht erachtet die Grafitti von «5Pointz» als schützenswerte Kunst. Philipp Bürkler

Sind Graffitis Kunst?

Ein dreiwöchiger Gerichtsprozess im November hatte sich vor allem um die Frage gedreht, ob Graffiti trotz seiner Vergänglichkeit als Kunst gilt, die mit geltendem Recht geschützt werden muss. Die Jury musste dabei die Rechte Wolkoffs als Eigentümer der Immobilien gegen die Rechte der Künstler abwägen. Ihrer Meinung schloss Richter Frederick Block an und bezeichnete 45 Graffiti-Arbeiten als schützenswert.

Die Arbeit von Graffiti-Künstlern werde endlich als Kunst anerkannt, sagte der Anwalt Eric Baum. «Alle ‹5Pointz›-Künstler sind professionelle Künstler, die ihr Leben damit verbracht haben, die nötigen Techniken zu beherrschen.»

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Sendung: Radio SRF 2 Kultur, Kultur-Nachrichten, 14.2.2018, 06:01 Uhr.

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